Palästina – Das neue Lieblingsfeindbild der Medien Von Andreas Friedrich

Dank an Andreas Friedrich für diesen Gastkommentar

Palästina – Das neue Lieblingsfeindbild der Medien

Kommentar von Andreas Friedrich, 23.07.2020

Teile deutscher Medien haben offenbar ein neues Lieblingsfeindbild – Palästina.

Hintergrund: Seitdem der jüdische Staat aufgrund dessen „Annexionspläne“, die momentan aufgrund der noch nicht endgültig erklärten Zusage des US- amerikanischen Präsidenten Trump vorübergehend ausgesetzt sind, in der Kritik steht, kommen nicht nur die Unterstützer der Palästinenser mehr und mehr in den Focus derjenigen, die schon immer der zionistischen Lobby nahegestanden haben.

Es ist aber mittlerweile auch Palästina selber, was mittlerweile von den Medien offenbar abgelehnt wird, wahrscheinlich auf politischem Druck, um vom eigentlichen Besatzungsproblem abzulenken.

Waren es bislang diejenigen, die sich für die Palästinenser und somit für Palästina eingesetzt haben, welche von den Medien und der Lobby des jüdischen Staates automatisch als Antisemiten hingestellt werden, haben nun Google und Apple Palästina von ihrer jeweiligen online- Karte entfernt, sprich: Palästina existiert schlicht und ergreifend nicht (mehr).

Kritik, die durchaus berechtigt wäre, blieb bislang aus.

Stattdessen wird Kritik gegenüber anderen Stellen laut.

Denn als Reaktion auf diese Maßnahme von Apple und Google hat nun ein ehemaliger Fußballer des FC Köln, Mergim Mavraj, vor wenigen Tagen ein Foto auf Instagram, auf welchem Israel und Palästina mit einem Grundriss aufgeführt sind, veröffentlicht und dieses Foto mit Blumen bedeckt, so der „Express“ in seiner heutigen online Ausgabe.

Mavraj sieht sich nun aufgrund dessen Foto dem Vorwurf des Antisemitismus seitens der Direktorin des Jüdischen Museums Franken, Daniela Eisenstein mit der Begründung, Zitat: „Seine Botschaft negiert das Existenzrecht Israels“ (Zitat Ende) ausgesetzt.

Und auch der aktuelle Verein von Mergim Mavraj, Greuther Fürth, distanziert sich lt. Express von seinem Spieler.

Die Frage, was die Politik des Landraubs, Siedlungsbau, Zerstörung von Ländereien der Palästinenser und die Pläne der Annexion seitens des jüdischen Staates für die Palästinenser bewirkt, scheint sich dagegen weder Frau Eisenstein noch der Verein Greuther Fürth gestellt zu haben, stattdessen erfolgt wieder mal ein Frontalangriff u.a. mit der Antisemitismuskeule.

Ebenso wenig die durchaus berechtigte Frage, welches Israel, bzw. in welchen Grenzen der jüdische Staat denn bitte schön anerkannt werden soll, zieht doch dieser Staat durch den Bau der mehrere Hundert Kilometer langen „Trennmauer“, welche über palästinensischem Gebiet verläuft und Annexion von Gebieten (zuletzt den zu Syrien gehörende Golan) seine Grenzen willkürlich.

Und auch die US- amerikanischen Sängerin Madonna erlebte ähnliches wie nun Mergim Mavraj.

Madonna hatte kürzlich ihre Solidarität mit Palästina erklärt, gegen die Entfernung Palästinas von Google Maps protestiert und wurde dafür in Teilen deutscher Medien massiv kritisiert. Und schon beim Gastautritt 2019 im Zuge des Eurovision Song Contest in Tel Aviv, hatte sie sich für die Palästinenser eingesetzt und sah sich danach ähnlichen hanebüchenden Vorwürfen ausgesetzt wie jetzt Mergim Mavraj.

In der israelischen Hauptstadt Tel Aviv selbst wurde ihr Gastauftritt 2019 aufgrund der Tatsache, auf zwei ihrer Tänzer auf dem Rücken eine Palästina- und Israel Flagge hatten, u.a. von lauten Buh-Rufen und Pfiffen begleitet.

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