Pentagon-Leaks: USA spionierten auch Selenskij aus

Was da wohl alles herauskam?    Evelyn Hecht-Galinski

 

Pentagon-Leaks: USA spionierten auch Selenskij aus

Die jüngsten Pentagon-Leaks geben Einblick in die Arbeitsweise der US-Geheimdienste. Neben anderen Regierungen wurde auch der ukrainische Präsident Selenskij abgehört. Die betroffenen Regierungen der „Verbündeten“ wollen die Angelegenheit gegenüber Washington zur Sprache bringen.

 

 

Pentagon-Leaks: USA spionierten auch Selenskij aus

Die jüngsten Pentagon-Leaks geben Einblick in die Arbeitsweise der US-Geheimdienste. Neben anderen Regierungen wurde auch der ukrainische Präsident Selenskij abgehört. Die betroffenen Regierungen der „Verbündeten“ wollen die Angelegenheit gegenüber Washington zur Sprache bringen.
Pentagon-Leaks: USA spionierten auch Selenskij aus© Christoph Soeder

Bereits im März tauchten im Internet als geheim klassifizierte Dokumente aus dem Pentagon auf. Dieses Leck zieht immer weitere Kreise, denn die in die Öffentlichkeit lancierten Informationen sind noch weit umfangreicher als zu Beginn angenommen. Zunächst beschränkten sich die Informationen auf die Pläne der Ukraine für eine Offensive. Inzwischen wird klar, dass die USA auch ihre nächsten Verbündeten weiterhin umfassend ausspionieren.

Wie der Fernsehsender CNN meldet, umfassen die geleakten Dokumente nicht nur Informationen zur angekündigten Offensive der Ukraine, sondern auch tiefgreifende Informationen zur weltweiten Spionage- und Abhörpraxis der USA. Die sicherlich pikanteste Information ist, dass selbst der ukrainische Präsident Selenskij von US-Geheimdiensten umfangreich überwacht und ausspioniert worden ist. So soll Selenskij nach diesen Informationen im Februar die Idee gehabt haben, gegen russische Versorgungseinrichtungen im russischen Gebiet Rostow Militärschläge mit Drohnen durchzuführen.

Die USA und deren westliche Verbündete liefern bisher keine Raketen mit hoher Reichweite an die Ukraine – aus Sorge vor den Konsequenzen, falls die Ukraine damit russisches Territorium angreifen würde. Die Ukraine hat immer wieder beteuert, Raketen mit hoher Reichweite angeblich nicht für Angriffe auf russisches Gebiet nutzen zu wollen. Die geleakten Informationen beweisen nun allerdings das Gegenteil.

Aber auch andere Alliierte der USA sollen abgehört worden sein. CNN berichtet mit Bezug auf die geleakten Dokumente davon, dass der Nationale Sicherheitsrat Südkoreas ausspioniert wurde. Der Sicherheitsrat sei besorgt darüber, dass die US-Forderung nach Lieferung von Munition gegen das Prinzip Südkoreas verstoßen würde, keine tödlichen Waffen in Kriegsgebiete zu liefern.

Hintergrund für diese Anfrage war, dass die westliche Allianz von einem Mangel an Munition betroffen ist. Von der Intensität der Gefechte in der Ukraine ist die westliche Allianz überrascht worden. Die NATO-Lager an verfügbarer Munition sind bereits weitgehend geleert, die Produktion lässt sich zudem offenbar nicht zeitnah ausweiten. Die USA haben die Ukraine bereits dazu aufgerufen, Munition zu sparen, und sind weltweit vorrangig auf der Suche nach Lieferanten von Artillerie-Munition. Ein Vorschlag eines Mitglieds des koreanischen Sicherheitsrats war, das Problem dadurch zu lösen, dass die von den USA angefragte Munition an Polen verkauft wird, damit Polen die erworbenen Geschosse an die Ukraine weiterleitet.

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Südkorea und andere Länder, die laut den geleakten Dokumenten von den USA ausspioniert wurden, wollen diese Angelegenheit gegenüber Washington zur Sprache bringen. Zu den ausspionierten Regierungen gehört auch die von Israel als dem wichtigsten US-Verbündeten im Nahen Osten.

Allerdings sind nun offenkundig auch das russische Verteidigungsministerium und die russische private Militärorganisation Wagner des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin ausspioniert worden sein. Auf Grundlage der in den geleakten Dokumenten gemachten Angaben können allerdings Rückschlüsse gezogen und daher die Schwachstellen identifiziert und geschlossen werden, meint CNN.

Auch weitere US-Alliierte sind alarmiert und versuchen zu ermitteln, welcher Schaden entstanden ist und welche der eigenen Quellen kompromittiert sein könnten.

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