Polen liefert erste Leopard-2-Panzer an die Ukraine

Polen liefert erste Leopard-2-Panzer an die Ukraine

Der polnische Premierminister Morawiecki traf sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij in Kiew. Kurz vor dem Besuch wurde bekannt, dass Polen bereits erste Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert hat. Die restlichen sollen demnächst folgen. Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak hat am Freitag verkündet, dass die ersten polnischen Leopard-2-Panzer in der Ukraine eingetroffen seien.

 

 

Polen liefert erste Leopard-2-Panzer an die Ukraine

Der polnische Premierminister Morawiecki traf sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij in Kiew. Kurz vor dem Besuch wurde bekannt, dass Polen bereits erste Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert hat. Die restlichen sollen demnächst folgen.
Polen liefert erste Leopard-2-Panzer an die UkraineQuelle: AFP © Wojtek Radwanski

Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak hat am Freitag verkündet, dass die ersten polnischen Leopard-2-Panzer in der Ukraine eingetroffen seien. Auch der Regierungssprecher Piotr Müller bestätigte dies kurze Zeit später. In einer Nachricht auf Twitter schrieb er, dass „der heutige Besuch von Premierminister Morawiecki für die Sicherheit der Ukraine und Europas von großer Bedeutung“ sei. Wenig später wurde dann offiziell von Premierminister Mateusz Morawiecki verkündet, dass Kiew die ersten vier Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 erhalten habe. Weitere Leopard-Kampfpanzer sowie eine Reihe von aufgerüsteten T-72-Panzern aus der Sowjetzeit würden bald folgen, so Morawiecki weiter. Polens Ministerpräsident war zum Jahrestag des Beginns der russischen Militäroperation in der Ukraine in die Hauptstadt des Nachbarlandes gereist. Er traf sich dort unter anderem mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij.

Insgesamt 14 Leopard-Fahrzeuge vom Typ 2A4 hatte Warschau Kiew versprochen. Die restlichen 10 sollen Berichten polnischer Medien zufolge dann in den kommenden zwei bis drei Wochen eintreffen.

Den Aussagen des polnischen Verteidigungsministers zufolge werden derzeit ukrainische Soldaten parallel von polnischen, kanadischen und norwegischen Ausbildern im Leopard-Übungszentrum in Świętoszów in Westpolen ausgebildet. Wie jüngst der US-Sender CNN berichtete, werden derzeit auf diesem Übungsgelände 105 ukrainische Soldaten mehrere Wochen lang trainiert, darunter etwa 21 Panzerbesatzungen und technisches Personal für den Betrieb der Panzer. Sie seien aus den ostukrainischen Regionen Donezk und Lugansk nach Polen gekommen.

Demnach würden die Ukrainer „von Montag bis Samstag 12 Stunden pro Tag trainiert“ und sollen in einem Monat einsatzbereit sein. Laut dem Bericht dauere es nach NATO-Standard üblicherweise zwei Monate, bis die Besatzungen mit einem Panzer vertraut seien. Die ukrainischen Soldaten hätten aber bereits Erfahrung mit dem T-72 aus der Sowjetzeit, hieß es.

Bei seinem heutigen Besuch in Kiew betonte Morawiecki, dass Polen auch bereit sei, ukrainische Piloten an F-16-Kampfjets auszubilden, wenn sich für die Übergabe der Flugzeuge eine Koalition fände. Die Ukraine fordert von den westlichen Verbündeten die Lieferung von F-16-Kampfjets. Bundeskanzler Olaf Scholz hat diesem Wunsch Kiews indes eine Absage erteilt.

Laut Medienberichten sollen neben den jeweiligen Kampfpanzern aus Polen auch acht Leopard-2A4-Panzer aus Norwegen, vier aus Kanada sowie drei aus Finnland bis Ende April der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Zudem habe Spanien zwischen sechs und zehn Panzer des gleichen Typs zugesagt. Die Ukraine hoffe demnach, insgesamt 100 Leopard-2-Panzer aus zwölf Ländern zu erhalten.

Vor etwa einem Monat hatte ein russischer Kriegsreporter erklärt, es gebe Meldungen darüber, dass Leopard-2-Panzer bereits Ende Januar auf den Straßen von Nikolajew gesichtet worden seien. Genauer gesagt seien Sattelschlepper mit den Fahrzeugen auf dem Weg zum Panzerwerk Nikolajew gesichtet worden, so der Journalist. Zum damaligen Zeitpunkt wurde in den westlichen Ländern indes immer noch darüber debattiert, – allen voran in Deutschland – ob man sich an einer Lieferung solcher Kampfpanzer an Kiew beteiligen sollte oder nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dieser Maßnahme am Ende zugestimmt.

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