
Rezension
Ich bin aufgewachsen mit Medien, von morgens bis abends waren bei uns diverse Presseorgane zu Hause. Alle politischen Richtungen waren vertreten. Ein wichtiger Faktor für eigene Meinungsbildung. Es war mir immer wichtig die gedruckten Nachrichten in der Hand zu haben und diese zu lesen.
Genau wie ich mich bis heute nicht mit einem E-Book anfreunden kann, sondern das gebundene Buch nach Lust und Laune “spüren” muss. Es mag altmodisch sein, aber es entspricht meiner Erziehung. Genauso geht es mir wenn ich wie Peter Baab richtig schreibt, an die Presse und Journalisten dachte, als ich noch so naiv war, dass sie der journalistischen Aufklärung seien. Weit gefehlt, ein Irrglaube unter vielen. Wie es scheint werden die Abonnenten der Zeitungen immer weniger und die Meinung über die Presse immer negativer. Schlage ich die Blätter auf, die aktuell bei mir abonniert sind, dann werde ich mir bewusst , dass die “Qualitätsmedien” inzwischen zu staatlichen Propagandamaschinerien verkommen sind. Von Aufklärung ist wenig zu spüren und Recherche blieb auf der Strecke. Es gibt nur wenige “Ausrutscher und Lichtblicke”, die meist sofort mit Lobby-Gegenreaktionen entwertet werden. Es ist erschreckend, wie sich dieser Umstand in den letzten Jahren rapide verschlechtert hat und inzwischen so “freiwillig zu willigen Helfern” , die in vorauseilendem Gehorsam berichten, was von ihnen erwartet wird und und keine beruflichen Nachteile bringt.
Patrick Baab ist es gelungen in diesem Buch spannend darüber aufzuklären wie es im heutigen Journalismus läuft. Die Schlüsse aus seinen Gedanken kann der Leser selbst ziehen. Es ist ein interessantes und hilfreiches Buch, dass sich zu lesen lohnt.und Anregungen zum recherchieren gibt.
Evelyn Hecht-Galinski
Patrik Baab
Recherchieren
Ein Werkzeugkasten zur Kritik der herrschenden Meinung
Artikelnummer: | 9783864893247 |
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Über das Buch
Dieses Buch ist den Gedanken der journalistischen Aufklärung verpflichtet. Zu ihren Kernaufgaben zählen die Kritik und Kontrolle politischer Macht. In der Praxis jedoch wird die Presse häufig zum Apologeten der Mächtigen und zum publizistischen Verteidiger des Status Quo. Statt Macht- und Gewaltverhältnisse aufzuklären, vernebelt sie oft die Interessen von Machteliten und wird so zum Helfer der Gegenaufklärung. Dieses Buch zeigt, wie Kritik und Kontrolle von Eliten wieder in den Mittelpunkt der Recherche rücken können. Baab bietet einen Werkzeugkasten mit Instrumenten der Aufklärung.
„Journalisten sind Lohnschreiber, und leider manchmal Hofnarren unter Wegfall der Höfe”
Wie bringt man Journalisten, aber auch interessierten Bürgern das Recherchehandwerk bei? Und: Wie vermittelt man ihnen dazu auch noch solide Macht- und Herrschaftskritik? Der Journalist und Autor Patrik Baab zeigt, wie das geht. In seinem gerade erschienenen Buch „Recherchieren – ein Werkzeugkasten zur Kritik der herrschenden Meinung” erläutert er, was in vielen Redaktionen nicht bekannt zu se …
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