Russen? Ukrainer? Ist das noch wichtig? Von Roberto De Lapuente Overton Magazin

Russen? Ukrainer? Ist das noch wichtig?

Die zentrale Frage nach dem Dammbruch ist nicht, wer es verbrochen hat – die Frage der Stunde lautet: Wo ist die Exit-Strategie aus dieser Eskalation? Der Großteil der deutschen Medien weiß Bescheid: Die Russen haben den Kachowka-Staudamm sabotiert und weite Teile der Südukraine geflutet. Es sei die schlimmste von Menschen verursachte Katastrophe, seit vielen Jahrzehnten.

GennadyL, Public domain, via Wikimedia Commons

Russen? Ukrainer? Ist das noch wichtig?

Die zentrale Frage nach dem Dammbruch ist nicht, wer es verbrochen hat – die Frage der Stunde lautet: Wo ist die Exit-Strategie aus dieser Eskalation?

Der Großteil der deutschen Medien weiß Bescheid: Die Russen haben den Kachowka-Staudamm sabotiert und weite Teile der Südukraine geflutet. Es sei die schlimmste von Menschen verursachte Katastrophe, seit vielen Jahrzehnten. Vermutlich haben jene Betrachter Tschernobyl vor Augen. Die Folgen der Flutung seien indes dramatisch, Seuchengefahr inklusive.

Waren es die Russen? Oder doch, wie andere behaupten, die Ukrainer, die den russischen Vormarsch stoppen wollten?

Was man wissen kann

Diese Zeilen hier wollen nicht spekulieren. Was in einem Krieg geschieht, ist für Außenstehende nicht ersichtlich. Sabotageakte erst recht nicht. Sie laufen als Geheimdienstaktion ab und sind per definitionem eher nicht transparent. Spekulation ist folglich die einzige Technik der Wahl. Man kann fragen, wem was nützt und abwägen. Aber ein Indiz ist nun mal kein Beweis.

Vielleicht ist es aber ohnehin nicht die Zeit der Schuldzuweisung. Denn was wir erleben ist eine weitere Eskalation dieses Krieges. Er zieht immer mehr Menschen in den Abgrund. Ganz egal, wer das verbrochen hat.

Es sind Bilder der reinen Vernunft, die uns da aus der Südukraine ereilen. Eine reine Vernunft im Krieg wohlgemerkt, die nach dem folgenden zynischen Motto wirkt: Alles was denkbar ist, um den Kontrahenten zu schaden, zu zermürben, zu schwächen, ihn zu dezimieren und final zu töten, ist ein legitimes Mittel der Kriegsführung. Das kann man moralisch verurteilen – aber es ist wohlfeil. Denn im Krieg fallen alle Hemmungen. Das ist nicht etwa ein leidiger Nebeneffekt, sondern der Wesenskern des Krieges. Auf Moral zu pochen, Schuldzuweisungen zu verteilen, sind Ausdruck dessen, dass man sich irgendwo doch noch den Gedanken bewahrt hat, es könne etwas wie einen »gerechten Krieg« geben. Weiterlesen in overton.de

1 Kommentar zu Russen? Ukrainer? Ist das noch wichtig? Von Roberto De Lapuente Overton Magazin

  1. Der wesentliche Teil in diesem Krieg ist das Menschen sich wieder als Herrenmenschen aufführen und wen wundert es Russen als Untermenschen zu sehen. Wieder einmal vertreten das westliche Staaten. Es kommt ein so vor als wäre es ein Irrtum gewesen gegen Nazideutschland zu kämpfen, denn es müsste eigentlich Russland sein den man bekämpft. Eben eine Fortführung des 2.Weltkrieges. Wer das nicht erkennen will und dies mit allgemeinen Argumenten abtut Kriege sind schrecklich lenkt von den Ursachen von Kriegen ab!

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