Russland will taktische Atomwaffen in Weißrussland stationieren

Vergessen wir nicht, dass die USA Atomwaffen in Deutschland stationiert haben…. Evelyn Hecht-Galinski

Russland will taktische Atomwaffen in Weißrussland stationieren

Moskau und Minsk haben vereinbart, taktische Atomwaffen auf weißrussischem Territorium zu stationieren, sagte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24. Als Träger sind mehrere Flugzeuge und Iskander-Systeme mit geschultem weißrussischem Personal vorgesehen. Russland wird auf weißrussischem Territorium taktische Atomwaffen stationieren.

 

Russland will taktische Atomwaffen in Weißrussland stationieren

Moskau und Minsk haben vereinbart, taktische Atomwaffen auf weißrussischem Territorium zu stationieren, sagte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24. Als Träger sind mehrere Flugzeuge und Iskander-Systeme mit geschultem weißrussischem Personal vorgesehen.
Russland will taktische Atomwaffen in Weißrussland stationierenQuelle: Sputnik

Russland wird auf weißrussischem Territorium taktische Atomwaffen stationieren. Eine entsprechende Vereinbarung sei zwischen Moskau und Minsk getroffen worden, erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24.

Putin fügte hinzu, dass am 1. Juli der Bau eines entsprechenden Waffenlagers abgeschlossen werde. Die Stationierung der Waffen werde die Bestimmungen des Moskauer Vertrags zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen nicht verletzen, erklärte er.

Ausgelöst worden sei die Entscheidung durch die Erklärung Großbritanniens, Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern. Gleichzeitig bemerkte er, dass Weißrussland schon länger um eine Stationierung russischer Nuklearwaffen auf seinem Gebiet gebeten habe. Putin betonte:

„Alles, worum der weißrussische Präsident gebeten hatte, alle Fragen, die er in diesem Zusammenhang gestellt hat, werden jetzt realisiert. Wir setzten alle unsere Vereinbarungen um.“

Er fügte hinzu, dass Moskau das tut, was die Vereinigten Staaten schon seit Jahrzehnten tun.

„Wir liefern nicht. Und die USA liefern nicht an ihre Verbündeten. Wir tun im Grunde dasselbe, was sie seit einem Jahrzehnt tun. Sie haben Verbündete in bestimmten Ländern, stellen Trägersysteme zur Verfügung, ihre Besatzungen werden geschult. Wir werden das Gleiche tun“, so der russische Präsident.

Putin wies darauf hin, dass es sich bei der panzerbrechenden Munition mit abgereichertem Uran, die der Westen an Kiew weitergeben will, zwar nicht um Massenvernichtungswaffen handelt, dass sie aber auf die eine oder andere Weise Strahlungsstaub erzeugt und daher als sehr gefährlich gilt. Wenn sie zum Einsatz käme, würde sie unweigerlich die Ernten kontaminieren, was sowohl die Anwohner als auch die Umwelt gefährden würde. Putin unterstrich, dass, Russland solche Geschosse im Rahmen der Militäroperation nicht einsetzt, obwohl es Hunderttausende davon habe.

Der in Kaliningrad ansässige russische politische Analyst und Osteuropaforscher Alexander Nossowitsch kommentierte diesen Schritt der russischen und weißrussischen Führung wie folgt:

„Die Stationierung russischer Atomwaffen in Weißrussland kann nur eines bedeuten: Die USA haben beschlossen, US-Atomwaffen nach Polen zu verlegen, und der Kreml wurde darüber informiert.“

Er wies darauf hin, dass dieses Thema seit zwei Jahren diskutiert wird, sodass diese beiden Entscheidungen – US-Atomwaffen in Polen und russische Atomwaffen in Weißrussland  – untrennbar miteinander verbunden seien.

Bei einem Pressetermin im Dezember in Minsk teilte Putin mit, dass die beiden Länder bereits ein integriertes Luftverteidigungs- und Warnsystem aufgebaut haben, bei dem die S-400-Batterien ein wesentliches Element darstellen.

Piloten aus Weißrussland werden demnächst auch eine Ausbildung im Umgang mit „Spezialwaffen und Spezialmunition“ erhalten, wie Putin ankündigte und Lukaschenko bestätigte. Der weißrussische Präsident erklärte: „Gemeinsam mit den Russen bilden wir nun Besatzungen aus, die Flugzeuge mit diesen speziellen Nutzlasten fliegen können.“

Obwohl keiner der beiden Präsidenten das Wort „nuklear“ benutzte, wies Putin darauf hin, dass die NATO diese Praxis bereits vor Jahrzehnten eingeführt hatte. Dies war höchstwahrscheinlich eine Anspielung auf die US-Politik der „nuklearen Teilhabe“, bei der eine Reihe von Raketen in mehreren NATO-Ländern stationiert wird, die selbst keine Atomwaffen besitzen, aber „doppelfähige Flugzeuge“ im Einsatz haben. So hatten etwa Vertreter Polens im Oktober ihre Bereitschaft bekundetet, sich diesem Programm anzuschließen, was Lukaschenko dazu veranlasste, Warschau zu beschuldigen, das benachbarte Weißrussland zu bedrohen.

Taktische Atomwaffen (auch nukleare Gefechtsfeldwaffen genannt) sollen ähnlich wie konventionelle Waffen zur Bekämpfung gegnerischer Streitkräfte eingesetzt werden. Ihr Wirkungskreis und in der Regel auch die Sprengkraft sind deutlich geringer als bei strategischen Waffen. Solche Waffen sind Artilleriegeschosse, bodengestützte mobile Raketen und Flugkörper, von Flugzeugen eingesetzte Bomben, Raketen und Flugkörper sowie atomare Bodensprengkörper.

„Wir haben unseren weißrussischen Kollegen bereits geholfen und ihre Flugzeuge, die Flugzeuge der weißrussischen Luftwaffe (als Träger der taktischen Atomwaffen), ausgerüstet. Zehn Flugzeuge sind bereit, diese Art von Waffen einzusetzen“, sagte Putin.

Darüber hinaus, so der russische Präsident, habe Russland Weißrussland das Raketensystem Iskander übergeben. „Es kann auch ein Träger (für taktische Atomwaffen) sein. Ab dem 3. April werden wir mit der Ausbildung der Besatzungen beginnen“, kündigte Putin an.

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Putin zur Stationierung von Atomwaffen in Weißrussland: „Tun nur das Gleiche wie die USA“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass Russland auf Ersuchen seines weißrussischen Amtskollegen Lukaschenko taktische Atomwaffen in Weißrussland stationieren werde.

Der russische Staatschef betonte, dies würde nicht gegen den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen verstoßen. Der Schritt kommt, nachdem zuletzt Großbritannien ankündigte, der Ukraine Munition mit abgereichertem Uran zu liefern.

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