Teil 15: Von der Anti-Terror-Operation zum Krieg von Thomas Röper Anti-Spiegel

Teil 15: Von der Anti-Terror-Operation zum Krieg

In dieser 15-teiligen Serie habe ich die Chronologie der Ereignisse vom Beginn des Maidan Ende 2013 bis zum Beginn des Krieges im Donbass im April 2014 behandelt. Diese – heute fast vergessenen – Ereignisse haben den Grundstein für den Krieg in der Ukraine gelegt und sind zum Verständnis dessen, was sich heute ereignet, unverzichtbar.

Wie alles begann

Teil 15: Von der Anti-Terror-Operation zum Krieg

von Thomas Röper

24. Februar 2023

Ich habe drei Wochen lang an jedem Wochentag einen Teil der Chronologie der Ereignisse des Jahres 2014 veröffentlicht, die den Grundstein für den Krieg in der Ukraine gelegt haben.

Die Ereignisse des Jahres 2014 haben den Grundstein für die Eskalation in der Ukraine gelegt, zu der es vor fast einem Jahr gekommen ist. In meinem Buch über die Ukraine-Krise habe ich die Ereignisse des Jahres 2014 auf über 700 Seiten chronologisch dokumentiert. Da sich diese Ereignisse nun zum neunten Mal jähren, werde ich in den nächsten drei Wochen täglich ein Kapitel aus dem Buch als Leseprobe veröffentlichen.

In dieser 15-teiligen Serie habe ich die Chronologie der Ereignisse vom Beginn des Maidan Ende 2013 bis zum Beginn des Krieges im Donbass im April 2014 behandelt. Diese – heute fast vergessenen – Ereignisse haben den Grundstein für den Krieg in der Ukraine gelegt und sind zum Verständnis dessen, was sich heute ereignet, unverzichtbar.

In diesem letzten Teil der Serie will ich zusammenfassen, wie es von der „Anti-Terror-Operation“ gegen die Zivilisten im Donbass zu dem Krieg gekommen ist.

Die Entwicklungen von 2014 bis 2022

Nachdem Kiew anstatt einer Verhandlungsdelegation schließlich die Armee in den Donbass geschickt hatte und der Bürgerkrieg ausgebrochen war, war das Kriegsglück 2014 wechselnd. Aber zu Jahresbeginn 2015 standen die Rebellen vor einem großen Sieg. In dieser Situation kam es Anfang Februar 2015 zu den Verhandlungen in Minsk und dem Abschluss des Minsker Abkommens, dass den Konflikt „eingefroren“ hat.

In der Folge hat Kiew keinen der 13 Punkte des Abkommens umgesetzt, während der Westen Russland beschuldigt hat, das Abkommen nicht umzusetzen. Das war absurd, denn Russland hatte das Abkommen weder unterzeichnet, noch waren in dem Abkommen Forderungen an Russland enthalten, die es hätte umsetzen können. Den Text des Abkommens finden Sie hier.

Die ukrainische Armee hat den Donbass danach noch sieben Jahre lang beschossen und selbst laut der OSZE war die ukrainische Armee für 70 Prozent der getöteten Zivilisten verantwortlich, was westliche Medien allerdings verschwiegen haben.

Inzwischen haben der damalige ukrainische Präsident Poroschenko, Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Hollande, die das Abkommen 2015 ausgehandelt haben, offen erklärt, dass das Abkommen nie umgesetzt werden sollte, sondern dass es nur den Zweck hatte, der Ukraine Zeit zu verschaffen, um sich auf einen großen Krieg gegen Russland vorzubereiten.

Die Chronologie der Eskalation

Nach der Wahl von Selensky zum ukrainischen Präsidenten spitzte sich die Lage dann wieder zu. Die Chronologie dieser Ereignisse zeige ich hier noch einmal auf.

Anfang Dezember 2019 fand der letzte Normandie-Gipfel in Paris statt. Selensky kam danach zurück nach Kiew und verkündete seinen Leuten hinter verschlossenen Türen, dass er das Abkommen von Minsk nicht umsetzen wird. Allen Beteiligten in der Ukraine war damit klar, dass ein Krieg mit Russland unvermeidbar geworden war und Kiew begann mit konkreten Kriegsvorbereitungen. Das hat der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Alexej Danilow, im August 2022 in einem Interview offen erzählt.

Im Januar 2021 wurde Joe Biden US-Präsident. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Trump, der keine Eskalation in der Ukraine wollte, gab Biden Selensky grünes Licht. Daraufhin begann Selensky im Februar 2021 gegen die Opposition vorzugehen, woraufhin der Chef der größten Oppositionspartei unter Hausarrest gestellt und alle oppositionellen Medien wurden verboten wurden.

Im März 2021 setzte Selensky die neue Militärdoktrin der Ukraine in Kraft, in der ein Krieg mit Russland mit dem Ziel festgeschrieben wurde, die Krim gewaltsam zurückzuerobern und den Konflikt im Donbass gewaltsam zu entscheiden.

Mitte April 2021 verkündete die Biden Regierung den Abzug aus Afghanistan bis zum 11. September.

Im April und Mai 2021 stand die Ukraine kurz vor einem Krieg mit Russland, wurde aber von den USA noch einmal zurückgepfiffen. War der Grund, dass die US-Truppen noch in Afghanistan und damit verwundbar waren, oder dass die USA die Ukraine nicht so umfänglich unterstützen konnten, solange sie noch in Afghanistan gebunden waren?

Mitte Juni 2021 fand ein Gipfeltreffen der Präsidenten Putin und Biden statt, bei dem es aber keine Annäherung gab.

Im August 2021 fand die überstürzte Flucht der NATO- und US-Truppen aus Afghanistan statt.

Während Kiew die Situation im Donbass ab Ende 2021 wieder eskaliert hat und die NATO ihre Truppenpräsenz in der Ukraine unter dem Vorwand von Manövern und Ausbildungsmissionen erhöht hat, haben Deutschland und Frankreich das Minsker Abkommen im November 2021 offiziell beerdigt, worüber es in westlichen Medien allerdings keine Berichte gab. Weiterlesen im anti-spiegel.ru

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