„TV-Promi Abdel-Samad kommt nach Weil“

posaunt die Badische. Dass dieser „TV-Promi“ angeblich „zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum“ zählen soll,

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Sehr geehrte Damen und Herren,

http://www.badische-zeitung.de/weil-am-rhein/tv-promi-abdel-samad-kommt-nach-weil–112279996.html

offenbart lediglich eine gemeingefährliche Ignoranz angesichts der Hetze gegen „den Islam“, wo man nur allzu gerne einem Kronzeugen für islamofeindliche Klischees willig ein Forum gibt. Denn zu den wirklich renommierten Islamexperten in der akademischen Welt gehört dieser „TV-Promi“ ganz sicher nicht!

hamed abdel samad photo
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Nun haben wir ja „Rede- und Meinungsfreiheit“ in Deutschland, und die Buchhandlung Müller kann einladen, wen sie will, um sich ihre Vorurteile bestätigen zu lassen, aber ich finde es empörend, dass sich die mit Staatsgeldern finanzierte  VHS Weil/Lörrach an dieser Hetze beteiligt und fordere Sie auf, sich von dieser Veranstaltung zu distanzieren!

 

Außerdem empfehle ich in diesem Zusammenhang dringend die Lektüre von „Angst ums Abendland: Warum wir uns nicht vor Muslimen, sondern vor den Islamfeinden fürchten sollten„, von Daniel Bax. Emran Feroz zitiert in ihrer Rezension: „… von Hamed Abdel-Samad, der gerne vom „islamischen Faschismus“ schreibt und dabei jegliche wissenschaftliche Standards über Bord wirft…“

https://de.qantara.de/content/daniel-bax-sachbuch-angst-ums-abendland-die-apokalyptiker-des-okzidents

und die Analyse von Michael Lüders Wo Islam drauf steht, ist Terror drin über das Hetz-Buch von Hamed Abdel-Samad http://islam.de/23501.php und den lesenswerten Text auf der Website von INAMO, (Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten) zum „Feindbild Islam: Wird der Hass geschürt?“ der u.a. auch mit der falschen Behauptung aufräumt, „gegen Abdel Samad liege eine Fatwa, d. h. ein islamisches Rechtsgutachten vor, das ihn wegen seiner „Islamkritik“ zum Tode verurteilt“.

http://www.inamo.de/index.php/aegypten-beitrag-lesen/items/feindbild-islam-wird-der-hass-geschuert.html,

 

Trotzdem erhält dieser Schaumschläger Personenschutz auf Staatskosten, nachdem er lange genug darum gebettelt hat nach seinen Spirenzchen in Kairo, weshalb ich mir zu guter Letzt erlaube, Sie auf meinen eigenen Artikel vom letzten Jahr zu verweisen: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20210

… Wesentlich interessanter … wäre es gewesen, wenn die Moderatorin H.A.S., nach seinen obskuren „Geschäftspartnern“ gefragt hätte, die ihn letztes Jahr in Ägypten angeblich entführten. Da ging es um „Investitionen und Geschäfte“ von angeblich 241.000 Euro und Rendite. Der genaue Hergang dieser Geschichte ist bis heute im Dunkeln geblieben, …)

 

Oder dürfen wir Sie auf das neu erschienene Buch von Prof. Dr. Joseph Massad hinweisen, das den Islam und dessen Einfluss auf den Liberalismus beleuchtet:

https://www.academycologne.org/de/article/667_islam_in_liberalism

https://www.academycologne.org/images/Huda-Lutfi_web.jpg?w=929&h=800

Huda Lutfi, Stepping on Nails, 2008 Courtesy of the Artist and The Third Line

Vortrag

Joseph Massad
Islam in Liberalism •
07. 11.2015

Ein Projekt im Rahmen der PLURIVERSALE III.

20:00
Ort: Literaturhaus Köln, Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln
3 €
In englischer Sprache

Hinter dem Verhältnis von Islam und Liberalismus verbirgt sich mehr, als man auf Anhieb annehmen mag. Obwohl der Islam abgelehnt und dämonisiert wird, ist er Teil des Liberalismus, seitdem es diesen gibt. Diese Ambivalenz steht im Mittelpunkt des Vortrags von Joseph Massad, der sich als Wissenschaftler mit der modernen arabischen Ideengeschichte beschäftigt.

Ausgehend von seinem kürzlich erschienenen Buch Islam in Liberalism (The University of Chicago Press, 2015) skizziert er, wie der Islam zu einem Liberalismus beitrug, der für das europäische Selbstverständnis als demokratisch, tolerant, frei und egalitär entscheidend ist. Wenn Muslime sich heute zwischen zwei Systemen entscheiden sollen, stehen sie also vor einer trügerischen Wahl. Bei ihr steht der Islam für Despotie, Intoleranz, Unterwerfung, Frauenfeindlichkeit, Homophobie – kurz für den Antiliberalismus; Europa und das protestantische Christentum hingegen repräsentieren Demokratie, Toleranz, Bürgerrechte, Frauen- und Homosexuellenrechte – kurz: den Liberalismus. Massad wird die weltanschaulichen und historischen Entwicklungen erläutern, die zu dieser Sachlage geführt haben.

Der Abend wird von Autor und Akademiemitglied STEFAN WEIDNER moderiert.

 

Ebenso interessant und neu erschienen die Abhandlung des oben erwähnten Buches von Daniel Bax über diverse Pseudo-Islam Kritiker, von Broder bis Hamed-Abdel- Samad.
http://www.westendverlag.de/buecher-themen/programm/daniel-bax-angst-ums-abendland.html#.VhT1PCvfTj4
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/mohamed-von-hamed-abdel-samad-die-angst-vor-dem-islam-a-1055047.html

Wir wissen doch allzu gut aus der Geschichte, worauf Hetze gegen eine Religionsgemeinschaft hinausläuft. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch.

 

Mit freundlichen Grüßen

Evelyn Hecht-Galinski, Malsbur-Marzell

Claudia Karas, Frankfurt

Christiane Reynaud, Schopfheim-Wehr

Salem Sammain, Schopfheim-Wehr

 

Und hier die Antwort

Sehr geehrte Frau Hecht-Galinski,

es steht Ihnen natürlich frei, sich gegen unsere Buchlesung mit Herrn Abdel-Samad zu äußern. Wir werden den Vortrag aus folgenden Gründen dennoch durchführen:

Wie Sie sagen, haben wir in Deutschland eine Rede- und Meinungsfreiheit. Und gerade Volkshochschulen sind Orte zur Äußerung unterschiedlicher Meinungen, damit Demokratie sich frei entfalten kann. Sie können an diesem Abend sehr gerne auch Ihre Ansicht im Frageblock äußern, um eine sachliche Meinungsdiskussion anzustoßen.
Volkshochschulen geben weder christliche noch muslimische Glaubenskurse. Dafür sind die Kirchen zuständig. Aber Vorträge über religiöse Themen sind erwünscht, denn sie dienen der demokratischen Meinungsbildung. Wir distanzieren uns lediglich von fundamentalistischen Strömungen, die mit unserem Demokratie- und Rechtsverständnis nicht vereinbar sind. Und dazu zählt der Vortrag von Herrn Abdel-Samad eindeutig nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Tom Leischner
Leiter der Volkshochschule Weil am Rhein

Axel Rulf

Leiter der Volkshochschule Lörrach

Und nochmal unsere Anwort

Sehr geehrter Herr Leischner,

 

leider ist Ihre flotte Antwort mehr als dürftig ausgefallen und trotz unserer – und vor allem die anderer tatsächlicher Experten! – fundierten Argumente haben Sie noch nicht mal eine kluge Antwort. Peinlich für den Leiter einer Volkshochschule!

 

Sie „distanzieren“ sich „lediglich von fundamentalistischen Strömungen, die mit unserem Demokratie- und Rechtsverständnis nicht vereinbar sind“, lassen aber ganz ungeniert übelste rassistische Hetze gegen Muslime zu! Nach dieser Ihrer absonderlichen Logik wären die antisemitischen „Protokolle der Weisen von Zion“ ja eine aufklärerische Schrift. Danke VHS, danke Deutschland.

Guten Tag

Evelyn Hecht-Galinski
Claudia Karas
Christiane Reynaud
Salem Sammain

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