Ukraine-Krieg: „Wie in allen Konflikten der letzten Zeit hat der westliche Einfluss nicht zu einer Moralisierung des Konflikts geführt“ Florian Rötzer Teil 2 des Interviews mit Jacques Baud

Ukraine-Krieg: „Wie in allen Konflikten der letzten Zeit hat der westliche

Einfluss nicht zu einer Moralisierung des Konflikts geführt“

 

Florian Rötzer Teil 2 des Interviews mit Jacques Baud

Bild: AFUStratCom

Teil 2 des Interviews mit Jacques Baud, Ex-Oberst des Generalstabs, Ex-Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz, Spezialist für osteuropäische Länder und Ex-Nato-Mitarbeiter, über die Angriffe auf der Krim, den Kampf um das AKW Saporischschja, Selenskij und die Frage der Kriegsverbrechen.

Teil 1: Ukraine-Krieg: Irreführende Darstellung in den Medien und Unverständnis der russischen Kriegsführung. Das Interview mit Jacques Baud wurde für das Postil Magazine geführt. Wir danken für die Möglichkeit, es übersetzen und bei uns veröffentlichen zu können.

Was soll man von der Explosion Anfang August auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der Krim halten?

Jacques Baud: Ich kenne die Details der aktuellen Sicherheitslage auf der Krim nicht. Wir wissen, dass es vor Februar auf der Krim Zellen von freiwilligen Kämpfern des Praviy Sektor (Rechter Sektor, eine neonazistische Miliz) gab, die bereit waren, terroristische Anschläge zu verüben. Sind diese Zellen neutralisiert worden? Ich weiß es nicht, aber man kann davon ausgehen, dass dies der Fall ist, da es auf der Krim offenbar nur sehr wenige Sabotageakte gibt. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Ukrainer und Russen seit vielen Jahrzehnten zusammenleben und dass es in den von den Russen eingenommenen Gebieten sicherlich auch Pro-Kiew-Personen gibt. Es ist daher realistisch anzunehmen, dass es in diesen Gebieten Schläferzellen geben könnte.

Wahrscheinlicher ist, dass es eine Operation des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) in den von der russischsprachigen Koalition besetzten Gebieten ist. Es handelt sich um eine Terroroperation, die sich gegen pro-russische ukrainische Persönlichkeiten und Beamte richtet. Sie folgt seit Juli auf größere Veränderungen in der Führung des SBU in Kiew und in den Regionen, darunter Lwiw (Lemberg) und Ternopol. Wahrscheinlich wurde Darya Dugina am 21. August im Rahmen dieser Kampagne ermordet. Ziel dieser neuen Kampagne könnte es sein, den Eindruck zu erwecken, dass in den von den Russen eingenommenen Gebieten weiterhin Widerstand geleistet wird, um so die allmählich erlahmende westliche Hilfe wiederzubeleben. Weiterlesen in overton magazin.de

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