US-Außenminister Blinken: „Die USA sind nicht der Feind der Russen!“ von Thomas Röper Anti-Spiegel

 

US-Außenminister Blinken: „Die USA sind nicht der Feind der Russen!“

„Die USA sind nicht Euer Feind. Seit 30 Jahren unterhalten wir stabile und kooperative Beziehungen zu Moskau, weil wir glauben, dass ein sicheres und wohlhabendes Russland im Interesse Amerikas liegt. Wir wollten die russische Regierung nicht stürzen, wir hatten kein solches Ziel. Über die russische Zukunft müssen die Russen entscheiden.“

Fragt mal die Iraker!

US-Außenminister Blinken: „Die USA sind nicht der Feind der Russen!“

von Thomas Röper

2. Juni 2023

US-Außenminister Blinken hat bei einem Auftritt in Helsinki an die Adresse der russischen Bevölkerung erklärt, die USA seien nicht der Feind der Russen. Die Wortwahl erinnert an eine Erklärung von US-Präsident Bush Senior – danach haben die USA Millionen Iraker ermordet.

Die USA seien nicht der Feind der Russen, erklärte US-Außenminister Anthony Blinken auf einer vom Finnischen Institut für Internationale Angelegenheiten organisierten Veranstaltung im Rathaus von Helsinki. An die Menschen in Russland gewandt sagte er:

„Die USA sind nicht Euer Feind. Seit 30 Jahren unterhalten wir stabile und kooperative Beziehungen zu Moskau, weil wir glauben, dass ein sicheres und wohlhabendes Russland im Interesse Amerikas liegt. Wir wollten die russische Regierung nicht stürzen, wir hatten kein solches Ziel. Über die russische Zukunft müssen die Russen entscheiden.“

Wie verlogen diese Erklärung von Blinken ist, versteht jeder, der sich an die Ansprache von US-Präsident Bush Senior an das irakische Volk erinnert. Vor dem Beginn des ersten Golfkriegs gab es die Abmachung, dass der irakische und der US-Präsident jeweils eine Ansprache an das Volk des anderen halten dürfen. Bush Senior versicherte den Irakern damals, dass die USA nicht der Feind der Iraker seien, es gehe nur um den Einmarsch von Sadam Hussein in Kuweit.

Was diese Aussage wert war, ist heute bekannt. Die USA haben Sanktionen gegen den Irak verhängt, die sogar Medikamente und andere lebenswichtige Güter umfassten und die zum Tod von mindestens 500.000 irakischen Kindern geführt haben. US-Außenministerin Albright sagte, als sie darauf angesprochen wurde, das sei zwar ein hoher Preis gewesen, aber er sei es wert gewesen.

„500.000 Kinder starben. Ist es das Wert?“ -„Ja“

Damit nicht genug, denn in dem zweiten Krieg, den Bush Junior ab 2003 gegen den Irak geführt hat, und an den Folgen des Krieges, sind bis zu einer Million Iraker umgekommen. Die USA haben damals von Beginn an die zivile Infrastruktur des Irak bombardiert – und zwar nicht nur Stromkraftwerke, die für den Irak auch einen militärischen Nutzen hatten, sondern auch die gesamte Wasser- und Abwasserversorgung der irakischen Städte, die ein rein ziviles Ziel darstellt.

Das ist der Unterschied zwischen den USA und Russland, denn Russland greift in der Ukraine bis heute keine rein zivilen Ziele an. Während Russland versucht, das Leben von Zivilisten so gut wie möglich zu schonen, greifen die USA in ihren Kriegen vorwiegend rein zivile Ziele an – diese Tradition geht zurück auf den Zweiten Weltkrieg, als die USA alle deutschen Städte dem Erdboden gleichgemacht haben, um Terror zu verbreiten und die Kriegsmoral der Deutschen zu brechen.

Die westlichen Sanktionen gegen Russland behindern auch den Import von Medikamenten, und sei es nur, weil die Sanktionen gegen russische Banken es fast unmöglich machen, Medikamente im Ausland zu bezahlen. Die USA hätten kein Problem damit, wenn ihre Sanktionen – wie schon im Irak, Syrien, Venezuela, dem Iran etc. – auch russische Kinder töten würden.

Was also sind die Worte von Blinken wert, wenn man das weiß?

Dass man in Russland von diesen Sanktionen praktisch nichts merkt, liegt daran, dass die russische Regierung, als sie 2014 verstanden hat, dass der Westen bis zum Ende gehen würde, den Aufbau einer russischen Pharmaindustrie vorangetrieben hat, die heute in der Lage ist, fast alle Medikamente selbst zu produzieren.

Der Westen wendet sich mit seinen Sanktionen – wie bei allen seinen Sanktionen gegen ungehorsame Länder – nicht gegen die russische Regierung, sondern gegen die Menschen in Russland. Daher sind Aussagen, wie diese von Blinken, der blanke Hohn und werden von den meisten Menschen in Russland auch genauso verstanden.

Aber wir dürfen nie vergessen: Das geschieht alles für die „westlichen Werte“. Nur was sind das bitte für Werte, wenn dafür hunderttausende tote Kinder in Kauf genommen werden?

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