USA befürchten, durch den chinesischen Vorschlag in die Enge getrieben zu werden von Thomas Röper

USA befürchten, durch den chinesischen Vorschlag in die Enge getrieben zu werden

Einem Regierungsvertreter zufolge, der nicht namentlich genannt werden möchte, weil er über interne Beratungen spricht, befürchten die USA, durch den chinesischen Vorschlag in die Enge getrieben zu werden. Unabhängig von den Vorbehalten der USA, wenn sie den Vorschlag rundweg ablehnen, könnte China anderen Nationen, die des Krieges – und des wirtschaftlichen Schadens, den er anrichtet – überdrüssig sind, den Eindruck vermitteln, dass Washington nicht an einem Frieden interessiert ist.

 

Chinas Friedensplan

USA befürchten, durch den chinesischen Vorschlag in die Enge getrieben zu

werden

von Thomas Röper

24. März 2023

Während deutsche Medien behaupten, der chinesische Friedensvorschlag für die Ukraine würde international nicht ernst genommen, ist die Wahrheit eine ganz andere.

Deutsche Medien bezeichnen den von China vorgestellten Friedensplan gerne als „angeblichen“ Friedensplan und sie haben während dem Moskau-Besuch des chinesischen Präsidenten ununterbrochen behauptet, der Plan wäre nicht ernst zu nehmen und „international umstritten“. Diese Formulierung stimmt nur bedingt, denn das der Plan international umstritten ist, liegt vor allem daran, dass der Westen ihn ablehnt. Damit steht der Westen allerdings international ziemlich alleine da.

Der chinesische Friedensplan ist vernünftig, denn er bezieht auch die Vorgeschichte des Konfliktes mit ein, die gelöst werden muss, wenn es einen Verhandlungsfrieden geben soll, der das Blutvergießen beendet. Und bekanntlich hat der Westen bei dieser Vorgeschichte eine wichtige Rolle gespielt, indem er Russlands Sicherheitsinteressen ignoriert und die Ukraine bewaffnet und ihren NATO-Beitritt vorangetrieben hat. Das war der Hauptgrund für die Eskalation des Krieges vor einem Jahr.

Es gibt rechtsgültige Abkommen zwischen dem Westen und Russland, die besagen, dass kein Staat seine Sicherheitsinteressen auf Kosten der Sicherheitsinteressen eines anderen Staates durchsetzen darf. Genau gegen diese Vereinbarung hat der Westen verstoßen, als er den NATO-Beitritt der Ukraine forciert hat. Chinas Friedensplan sieht unter anderem vor, diese Bestimmung auch weltweit festzulegen, was dem US-geführten Westen gar nicht gefällt.

Deutsche Medienkonsumenten wissen davon jedoch nichts, weil die deutschen Medien dieses und andere Details und Hintergründe des chinesischen Friedensplans verschweigen. Aber im Rest der Welt weiß man all das sehr genau, weshalb Chinas Friedensplan außerhalb des Westens nicht kritisiert, sondern als ziemlich vernünftig begrüßt wird.

Das weiß man auch in den USA, wie Bloomberg nun berichtet hat. Laut Bloomberg macht die US-Regierung sich wegen dem chinesischen Friedensplan große Sorgen, weil die Ablehnung des Planes durch die USA dem Rest der Welt offen zeigt, dass die USA nicht an einem Frieden in der Ukraine interessiert sind. Ich habe den Bloomberg-Artikel übersetzt, damit deutsche Leser sich ein eigenes Bild machen können.

Beginn der Übersetzung:

Die USA befürchten, dass eine kriegsmüde Welt Chinas Friedensangebot für die Ukraine annehmen könnte

  • Die USA stehen am Rande des Geschehens, während das chinesisch-russische „Bruderfest“ die Beziehungen festigt
  • Einige unbequeme Realitäten von Xis Besuch bei Putin in Moskau

Xi Jinpings Treffen mit Wladimir Putin in Moskau brachte die Regierung Biden in eine unangenehme Lage: Sie stand am Rande, als ihre beiden Kontrahenten einen Friedensvorschlag für die Ukraine diskutierten, den die USA für inakzeptabel hielten.

US-Offizielle haben sich öffentlich sehr skeptisch über die chinesische Idee geäußert und behauptet, die Forderung nach einem Waffenstillstand würde Moskaus Invasion durch die Zementierung seiner Gebietsgewinne belohnen. Insgeheim haben die Treffen und der Vorschlag innerhalb der Regierung jedoch ein Gefühl des Unbehagens hervorgerufen, was wiederum zu Fragen über die generelle Haltung der USA gegenüber den beiden Ländern führte.

Einem Regierungsvertreter zufolge, der nicht namentlich genannt werden möchte, weil er über interne Beratungen spricht, befürchten die USA, durch den chinesischen Vorschlag in die Enge getrieben zu werden. Unabhängig von den Vorbehalten der USA, wenn sie den Vorschlag rundweg ablehnen, könnte China anderen Nationen, die des Krieges – und des wirtschaftlichen Schadens, den er anrichtet – überdrüssig sind, den Eindruck vermitteln, dass Washington nicht an einem Frieden interessiert ist.

Wenn die USA das Abkommen ablehnen, „wird China wahrscheinlich verstärkt die Botschaft verbreiten, dass die USA gegen einen Waffenstillstand sind, dass die USA gegen das Ende des Krieges sind“, sagte Bonny Lin, Fellow am Center for Strategic and International Studies, die früher im Pentagon gedient hat. „Es wird viele Möglichkeiten geben, wie China versuchen wird, die Ergebnisse des Treffens zwischen China und Russland so zu interpretieren, dass die USA in einem negativen Licht dargestellt werden.“ Weiterlesen im antispiegel.ru

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