Vom Schmerzempfinden der Küken, Babys und Grünen-Wählern Von Yavuz Özoguz

 

 

Yavuz Özoguz stellt interessante Fragen, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten möchte. Aber meine Frage dazu lautet, wie sieht es mit dem Schmerzempfinden für kleine Babys aus, die ungefragt, wie in der jüdischen Religion üblich beschnitten werden? Passt dieses Körper-verletzende Ritual noch in unsere Gegenwart. Für mich ist Tier- wie Menschenschutz eine moralische Grundsatzfrage.

 

Vom Schmerzempfinden der Küken, Babys und Grünen-Wählern

Die industrielle Tierhaltung ist ein Verbrechen an Tier und Mensch und zeigt die Abgründe, in die der wachstumsorientierte profitsteigerungsgierige Kapitalismus die Menschheit führt. „In Deutschland werden jährlich 45 Millionen Eintagsküken geschreddert oder vergast.“ [1] Allein beim Lesen dieses Satzes verlieren Tierschutzheucheleien jegliche Dimension.

Damit soll jetzt aber angeblich Schluss sein. Das Kükenschreddern wird ab 2022 gesetzlich verboten [2]. Als Alternative soll die Endokrinologische In-ovo Geschlechtsbestimmung eingesetzt werden. „Dabei wird per Laser ein Loch in die Eischale gebrannt und über den Urin das Geschlecht des Kükenembryos bestimmt. Ist er männlich, wird das Ei nicht ausgebrütet.“ [3] Was im Vergleich zur bisherigen Praxis halbwegs vernünftig klingt, stößt aber auf den Widerstand der Grünen: Grünen-Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff beklagt, dass ein noch nicht geschlüpftes Küken bereits in dem Stadium Schmerz empfinden kann, was gemäß dem Tierschutzgesetz nicht erlaubt sei und kommt deshalb zu dem „dass die neue Methode auch nicht das Maß an Tierschutz bietet, das Minister Schmidt verspricht.“ [4]

Warum sollte sich ein Muslim an dieser Stelle in die Agrarwirtschaft einmischen, wenn es doch um wissenschaftliche Feinheiten geht, ab wann ein Küken im Ei Schmerzen verspüre. Zunächst einmal ist der Tierschutz eine Pflicht für jeden Muslim, selbst wenn viele Muslime das nicht wissen oder zu wenig berücksichtigen [5]. Aber darum soll es in diesem kurzen Artikel nicht gehen. Vielmehr geht es darum, zu beobachten, was aus einer aus Idealismus heraus entstandenen Partei wird, wenn das einzige Ziel das Regieren ist.

Die Sprecherin der Grünen für Gesundheitsförderung Kirsten Kappert-Gonther hat sich 2019 nicht gegen vorgeburtliche genetische Bluttests bei werdenden Müttern eingesetzt und ausdrücklich darauf verwiesen, dass es einer Mutter unter Umständen erlaubt sein soll, ein am Downsyndrom erkranktes Embryo abtreiben zu dürfen [6]. Ist also für die Grünen das Schmerzempfinden eines Kükens im Ei schützenswerter als das Schmerzempfinden eines Babys mit Downsyndrom?

Der Grund für diesen Artikel ist die langsam aber sicher näher kommende Bundestagswahl, die schicksalsentscheident für unsere Heimat Deutschland sein könnte in einer Zeit des Weltumbruchs. Und es ist für mich als muslimischer Bürger dieses Landes von großer Wichtigkeit darauf hinzuweisen, dass ich unter den Bundestagsparteien außer der AFD kaum eine Partei mehr verachte als die Grünen. Das liegt nicht an deren heutigen Positionen. Die sind teilweise noch nicht so schlimm wie diejenigen der „etablierten“ Parteien. Der Grund dafür liegt in der Entwicklung und dem unbedingten Wunsch regieren zu wollen, selbst auf Kosten der eigenen Ideale. Die einst als pazifistische Partei angetretenen Grünen sind zur Kriegsbefürworter-Partei geworden. Die ehemalige Anti-Nato-Partei hat heute Vorstandsmitglieder in der Atlantik-Brücke [7]. Die einst alternative Wirtschafts- und Finanzsysteme vorantreibende Partei ist zu einer durch und durch kapitalistischen Kaderpartei mutiert, bei der alternative Energien nicht einmal mehr als Feigenblätter fungieren können. Die einst die undemokratische Macht des Springer-Konzerns anprangernde Partei lechzt danach, in der Bild-Zeitung erwähnt zu werden.

Das Schmerzempfinden von Küken müssen Wissenschaftler bewerten, dasjenige von Babys darf gar nicht erst zur Diskussion gestellt werden, denn jedes menschliche Leben ist lebenswert. Aber das Schmerzempfinden von Grünen-Wählern scheint abgestorben zu sein. Denn sonst wäre solch eine Entwicklung einer mit idealistischen Zielen gestarteten Partei nicht möglich.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eintagsk%C3%BCken
[2] https://www.zeit.de/politik/deutschland/…julia-kloeckner
[3] https://www.sueddeutsche.de/politik/land…gruen-1.4412003
[4] https://www.noz.de/deutschland-welt/poli…r-neuen-technik
[5] http://www.eslam.de/begriffe/t/tierschutz.htm
[6] https://www.gruene-bundestag.de/parlamen…ische-bluttests
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_…tik-Br%C3%BCcke

 


 

 

 

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