Wem gehört die Republik? Von Ulrike Guérot

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Wem gehört die Republik?

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fdecomite, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

À nous, à nous, à nous la République”, „Uns, uns, uns gehört die Republik“, so skandierten die Demonstranten, passenderweise auf dem „Place de la République“ in Paris – und in anderen französischen Städten – gestern Abend nach dem deutlichen Wahlsieg des Rassemblement Nationale (RN).

Die Demonstranten, das waren in diesem Fall nicht so sehr die bürgerlichen Anhänger Emmanuel Macrons, sondern das bunte, diverse, migrantische, queere, feministische, jugendliche, linke Frankreich. Menschen mit französischem Pass, aber schwarzer Hautfarbe, z.B., die Angst haben vor dem, was ihnen unter einem Premierminister Jordan Bardella des RN und seiner angekündigten „Law and Order“-Politik blüht: Ausgrenzung, Diskriminierung, vielleicht gar Abschiebung. Oder Feministinnen, die eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze à la USA fürchten. La République égalitaire, die Republik der Gleichen, war ihr Mantra. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, während sich Jordan Bardella in einer frühen Fernsehansprache ebenfalls zum Verteidiger der République une et indivisible aufschwang, der einen und unteilbarem Republik.

Die Republik, wem gehört sie jetzt? Dem Wahlsieger, also dem Rassemblement? Oder denjenigen, die meinen, die Republik gegen den Wahlsieger verteidigen zu müssen? Was für die Deutschen die Demokratie ist, die „gegen rechts“ verteidigt werden muss, ist für die Französen die Republik.

Frankreich ist zutiefst gespalten

Doch der Reihe nach. Die wichtigsten take-aways der französischen Parlamentswahl von gestern sind: Weiterlesen bei overton-magazin.de

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