Wer anderen eine Grube gräbt, fällt in die Ukraine Von Yavuz Özoguz

 

 

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt in die Ukraine

Von Yavuz Özoguz

15.03.2022

Wir stehen vor einer Zeitenwende ungeheuren Ausmaßes. Auffällig dabei ist, dass die meisten Intellektuellen der Westlichen Welt das noch gar nicht wahrhaben wollen, was ein deutliches Zeichen für ein Imperium im Niedergang ist.

Den wenigsten Jugendlichen ist bekannt, dass das Sprichwort „wer anderen eine Grube gräbt…“ biblischen Ursprungs ist und gleich in mehreren Stellen in der Bibel Erwähnung findet [1]. Ein muslimisches Gegenstück findet sich in einem der berühmtesten Bittgebete des Islam, den Bittgebet von Kumail, dass jeden Donnerstagabend Millionen von Muslimen weltweit verlesen, in dem es unter anderem heißt: „O Gott, wer mir Böses will, beschließe Du es für ihn …“ [2].

Wenn Anhänger der Islamischen Befreiungstheologie spontan eine praktische Grube nennen sollen, in die der Grubenleger selbst hineingefallen ist, dann fällt ihnen die „Operation Adlerklaue“ der USA ein, die zu einem der größten Desaster der US-Militärgeschichte wurde, ohne dass es zu irgendeiner Feindberührung kam [3]. Das besondere an jener Operation besteht unter anderem darin, dass es viele Elemente der US-Verschwörung exemplarisch dokumentiert und die Rolle der übelsten Kriegstreiber und Wahrheitsverfälscher ihrer Zeit, der westlichen Presstituierten, offenlegt.

Die Operation Adlerkalue (Eagle Claw) war eine Militäroperation von US-Elite-Truppen am 24. April 1980 im Iran mit dem Ziel, 53 in der US-Botschaft in Teheran festgehaltene Gefangene zu befreien. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt. Die USA haben das iranische Volk mit einem CIA-Putsch und dem durch die USA mit größter Gewalt an der Macht gehaltenen Schah brutal unterdrückt. Alle Maßnahmen gegen das iranische Volk zur Unterdrückung der Freiheit und zur Ausbeutung der iranischen Ölreserven für US-Interessen wurden von der US-Botschaft aus gelenkt und koordiniert. CIA-Offiziere gingen dort ein und aus genauso wie später US-Militärs zur gewaltsamen Unterdrückung der Revolution. Nach dem Sieg der Revolution haben Studenten das in ihren Augen „Spionagenest“ eingenommen und die Mitarbeiter als Gefangene behandelt. Afro-Amerikaner und Frauen wurden sofort freigelassen und in die USA zurückgeschickt als Zeichen dafür, dass sie in den USA selbst Unterdrückte sind. Die anderen blieben als Gefangene in der Botschaft. Den westlichen Presstituierten ist es damals gelungen, eine Stimmung in der Westlichen Welt zu erzeugen, dass nicht diejenigen, die sämtliche Botschaftsregeln gebrochen und das Blut von tausenden Iranern verschuldeten Agenten die Täter waren, sondern die Studenten, die sie gefangen genommen haben. Die Täter-Opfer-Umkehr gehört zu den Meisterleistungen westlicher Presstituierter, wie sie es seit Jahrzehnten in Palästina praktizieren und auch im Jemen und vielen anderen Orten der Welt, jetzt auch in der Ukraine.

Jedenfalls haben die US-Elite-Truppen am 24. April 1980 vorgehabt, die Geiseln mit einer Kommandoaktion a la Rambo zu „befreien“. Die Operation war sollte komplexe Aktion mit mehreren Hubschraubern und Transportflugzeugen sein, die bis ins letzte Detail durchgeplant war. Allerdings wich die Realität sehr stark von der Planung ab. Aufgrund eines Motorschadens musste einer der Hubschrauber schon beim Erreichen der Küste zum Flugzeugträger Nimitz zurückkehren. Die verbliebenen verspäteten sich, weil sie durch einen Sandsturm verlangsamt wurden. Die zuvor gelandeten Transporter gerieten in Panik. Als die Hubschrauber der Navy endlich kamen, fiel ein weiterer Hubschrauber aus. Der Kommandant der Marineflieger meinte, etwas Derartiges noch nicht erlebt zu haben. Kurz darauf kollidierte ein sich im Schwebeflug befindlicher Hubschrauber wegen schlechter Sicht durch die Dunkelheit und aufgewirbelten Sand mit einem der Transportflugzeuge. Die folgende Explosion vernichtete beide Fluggeräte und tötete acht Soldaten. Daraufhin wurde der Rückzug angeordnet. Die fünf verbleibenden Hubschrauber wurden im Chaos des ungeplanten Rückzuges intakt zurückgelassen. Das Fiasko endete ohne jegliche Kampfhandlung gegen Kampftruppen der Islamischen Republik Iran. Die erst nach dem Rückzug der US-Truppen eintreffenden Iraner deuteten den Verlauf als göttliches Wunder. [3]

Alle derartigen „Gruben“ im Großen wie im Kleinen gehen zurück auf die „Urgrube“, die der Satan dem Menschen gestellt hat. Er hat ihn verführt vom Baum der Erkenntnis zu speisen, wodurch der Mensch vom Paradies auf die Erde degradiert worden ist. Doch genau jene „Herabsendung“ war und ist die Basis dafür, dass der Mensch dem Teufel – und sogar allen Engeln – überlegen werden kann [4]. Bis vor wenigen Wochen hat uns die Grube Corona schwer beschäftigt. Die Urheber jener Grube fallen jetzt nach und nach selbst in ihre Grube hinein. Doch während wir diesen „Endkampf“ um Corona geführt haben, eskalierte eine andere Grube, die viel größeren Ausmaßes sein wird als Corona, und das ist den meisten Menschen noch gar nicht bewusst. Erst vor wenigen Tagen hat die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei faktisch darauf hingewiesen, dass wir uns in einer epochalen Zeitenwende befinden. Scheinbar versteckt in eine weniger bedeutsame Botschaft an einen Dachverband von Studentenorganisationen in Europa schrieb er: „…die gegenwärtigen politischen und militärischen Ereignisse sind Teil der historischen Wende in der Welt, die vorhergesagt worden sind…“ [5] Er wies darauf hin, dass jeder seine Position auf der Seite der Wahrheit einnehmen müsse, was angesichts der Verbreitung von Falschheit teilweise gar nicht so leicht ist.

Ich erinnere mich an die Worte eines Schülers von Imam Chomeini – Gott habe ihn selig – der vor über vier Jahrzehnten darauf hingewiesen hat, dass wenn man das Gegenteil dessen annimmt, was einem westliche Presstituierte erzählen, man der Wahrheit näherkommen kann, als wenn man ihnen Glauben schenkt. Wie recht er doch hatte!

Und genau das sehen wir heute in der Ukraine. Das westliche Bild ist klar schwarz-weiß. Russland ist böse, die Ukraine ist gut. Russland ist Aggressor und Ukraine Opfer. Russland hat den Krieg begonnen und Ukraine war immer friedlich. Russland sind die bösen Bolschewiken und Ukraine die freiheitlich liberalen Demokraten. Putin ist der böse Diktator, Selenskij der Vertreter des Werte-Westens. Kein Wort über einen Krieg, der seit acht Jahren von der Ukraine geführt wird. Kein Wort über CIA-Operationen seit Jahrzehnten in der Ukraine. Kein Wort über die NATO-Ambitionen, über Bio-Labors der USA auf ukrainischem Boden. Kein Wort über vom Westen finanzierte „Farbenrevolutionen“, über Nazis, die in Maidan geschossen haben, um es der Regierung in die Schuhe zu schieben. Kein Wort über die Beziehung der Klitschko-Brüder zur Mafia oder die Asow-Bataillone. Das sei alles russische Propaganda, selbst wenn die gleichen Infos sich in westlichen Archiven finden. In der Ukraine kämpft nach westlichen Presstiutierten aktuell der menschenliebende Westen gegen den menschverachtenden russischen Bären.

Doch die Realität sieht anders aus. Die Realität ist, dass ein alle Grenzen der Menschlichkeit sprengendes Weltfinanzsystem ihre Gelddruckmaschinen in den Letzten Jahre so stark erhitzt hat, dass der finanzielle Kollaps des westlichen Wertesystems gar nicht mehr aufzuhalten ist, selbst wenn man es wollte. Westliche Presstitiuerte haben ihren Bevölkerungen nie wirklich erklärt, wie ihr Finanzsystem funktioniert und warum sie so reich sind und warum gleichzeitig jeden Tag 30.000 Menschen an Hunger in dieser Welt sterben. Denn wüssten die westlichen Bevölkerungen von dieser Plünderung der Menschheit in epochalem Ausmaß, hätten sehr viele sich gegen ihre eigenen Regierungen gewandt.

Die Westliche Welt wurde dazu erzogen, sich vor dem Freiheitsgötzen namens Lady Liberty niederzuwerfen. Als die vergleichsweise kleine und junge Islamische Republik Iran dagegen aufbegehrt hat, und sich nur noch vor dem Schöpfer allen Seins niederwerfen wollte, wurde sie mit Kriegen und den historisch schlimmsten Sanktionen überzogen. Potenzielle Anhänger jener Befreiungstheologie im Libanon wurden von Israel besetzt. Der Irak wurde in Schutt und Asche gebombt. Der Jemen wird gerade vernichtet. Syrien wurde verwüstet. Die übelsten Despoten der muslimischen Welt wurden mit westlichen Waffen an der Macht gehalten.

Aber die Befreiungstheologie war mit militärischen Waffen nicht aufzuhalten. Sie breitete sich in historischen Maßstäben gemessen wie ein Lauffeuer aus. Die beiden Briefe Imam Chameneis an die Jugend in Europa [6,7] aus dem Jahr 2015 konnten hier zwar ihre Wirkung nicht richtig entfalten, zum einen weil die Jugend durch westliche Presstituierte darauf getrimmt wurde, niemals „Feindsender“ zu hören, wie es jetzt ja auch mit der Abschaltung der russischen Sender geschieht, und zum anderen wegen der Schwäche der Anhänger Imam Chameneis in Europa, die jenen Brief nicht hinreichend aktiv verbreitet haben. Der letzte Vorwurf ist ganz sicher vor allem ein Vorwurf an meine Wenigkeit – möge Gott mir vergeben!

In anderen Teilen der Welt aber verbreitete sich die Idee der islamischen Befreiungstheologie immer heftiger. Selbst die US-Frankensteine, die im Namen eines US-Islam Köpfe abschnitten und den Namen „Islamischer Staat“ (IS) mit ihren Monstern so sträflich missbraucht haben, konnte die Anziehungskraft des wahren Islams nur zeitweilig schmälern. Auch in die Grube IS fielen ihre Urheber rein, als sie aus Afghanistan vertrieben worden sind und im Irak und Syrien heute Anhänger der islamischen Befreiungstheologie dominieren, was vor dem Einsatz gegen IS nicht der Fall war.

In Russland aber bemerkte man, dass sich etwas epochales in unserem Zeitalter ereignete. Nicht umsonst war Putin inzwischen so oft bei Imam Chamenei, dass man mit dem Zählen nicht nachkommt. Bei der letzten Begegnung soll unter anderem darüber gesprochen worden sein, dass die Dollardominanz angegriffen werden muss, um die Welt vom US-Joch zu befreien, wie mir ein Vertrauter berichtete. Immer wieder gab es Botschaften Imam Chameneis an Putin, von denen nur diejenigen bekannt geworden sind, die bekannt werden sollten; zuletzt 2021 [8]. Die besondere Verbundenheit der orthodoxen Kirchen mit den Schiiten im Iran wird inzwischen in vielen Foren offen diskutiert [9]. Viele orthodoxe Geistliche haben bereits den Fußmarsch von Nadschaf nach Kerbela, dem weltweit größten Friedensmarsch, mitgemacht [10]. Auch der geistige Vater von Putin namens Alexander Dugin ist jenen Fußmarsch bereits mitgelaufen [11]. Dementsprechend ist er inzwischen in den westlichen Medien ebenfalls zum Nazi aufgestiegen. Die wahren Nazis in der Ukraine werden übertüncht und Anhänger der Befreiungstheologie werden zu Nazis gemacht. Täter-Opfer-Umkehr in propagandistischer Vollendung. Die Deutschen sollten sich einmal fragen, ob es nicht viele solche Beispiele in ihrer Geschichte gibt.

Die Ukraine-Grube hat viele Fallstricke für den Westen. Nicht alle Europäer sind glücklich mit der aktuellen Vorgehensweise, was das Potentials zur Sprengung der EU und Nato in sich birgt. Die SWIFT-Sanktionen gegen Russland könnten der Sargnagel zur Beendigung der Dollar-Vorherrschaft in der Welt werden. Die Internet-Sanktionen gegen Russland könnten zum Aufbau einer vom Westen befreiten Infrastruktur führen. Erstaunlich, wie schnell doch alle Plattformen von Google über Facebook und YouTube bis hin zu allen Name-Servern alles pro-russische verbannen konnten. Es handelt sich um die gleichen Akteure, denen es seit Jahrzehnten nicht gelingen will, unsere Kinder vor den abartigsten Pornos zu schützen.

Wir wissen nicht, wie die aktuelle Ukraine-Krise ausgehen wird. Wir wissen ja nicht einmal, wie wir aus der Corona-Schleife jemals wieder herauskommen. Was aber klar ist, ist die Tatsache, dass es weder bei Corona noch bei der Ukraine ein Zurück gibt. Die Gruben sind gegraben und irgendjemand wird dort hineinfallen. Die Historie der Menschheit verdeutlicht, dass früher oder später die Wahrheit siegt. Es liegt auch in unserer Hand, dass es dieses Mal früher geschehen möge. Deutschland hat sich dazu entschlossen aktuell auf der Seite der Fallscheit an vorderster Front mitzuwirken. Daran sind wir, die wir nicht mit unserer Stimme dagegen aufbegehren, mitschuldig. Unser Einsatz muss dem Frieden gelten, aber nicht einem partiellen Frieden für den reichen Westen, sondern einem Frieden für alle Menschen. Wenn wir uns für solch einen Frieden einsetzen, werden wir sehr schnell merken, dass der vermeintliche „Frieden“ des Westens auf dem Unfrieden der gesamten Menschheit beruht, auch dem inneren Unfrieden der eigenen Bevölkerung, die ihrer Menschlichkeit beraubt wird. Der Mensch ist nicht dazu da verdinglicht zu werden, um Dinge zu vergöttern. Der rein kapitalistische Mensch ist ein materialistisches Wesen, der krank wird ohne die ihm innewohnende Spiritualität. Genau jene Krankheit sehen wir zunehmend in der ganzen Welt. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe zur Menschlichkeit zurückzufinden.

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