Werden NATO-Piloten die F-16 in der Ukraine fliegen? von Thomas Röper Anti-Spiegel

Werden NATO-Piloten die F-16 in der Ukraine fliegen?

Im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens wurde erklärt, dass auch die Piloten für die F-16 wahrscheinlich aus (ehemaligen) Kampfpiloten von NATO-Staaten rekrutiert werden. Die Ausbildung ukrainischer Piloten würde wohl etwa ein Jahr dauern, aber es ist zu erwarten, dass die F-16 wesentlich früher in der Ukraine auftauchen werden, was bestätigen würde, dass sie in Wahrheit von NATO-Soldaten geflogen werden.

Kriegsbeteiligung

Werden NATO-Piloten die F-16 in der Ukraine fliegen?

von Thomas Röper

29. Mai 2023

Da bereits bekannt ist, dass NATO-Soldaten in der Ukraine aktiv sind, stellt sich die Frage, wer die F-16 fliegen wird, die demnächst an Kiew geliefert werden sollen.

Dass NATO-Soldaten in der Ukraine kämpfen, ist längst kein Geheimnis mehr. Neben Ausbildern der NATO sind dort auch Angehörige von Spezialeinheiten aus NATO-Staaten aktiv und auch die Bedienungsmannschaften der modernen westlichen Waffensysteme (zum Beispiel HIMARS oder Patriot) dürften – zumindest teilweise – ebenfalls aus NATO-Staaten stammen. Dass diese Soldaten vorher formell ihre Armeen verlassen haben oder vom Dienst beurlaubt werden, ist nur ein Feigenblatt, das die Tatsache, dass die NATO längst mit eigenen Soldaten gegen Russland Krieg führt, nicht verdecken kann.

Im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens wurde erklärt, dass auch die Piloten für die F-16 wahrscheinlich aus (ehemaligen) Kampfpiloten von NATO-Staaten rekrutiert werden. Die Ausbildung ukrainischer Piloten würde wohl etwa ein Jahr dauern, aber es ist zu erwarten, dass die F-16 wesentlich früher in der Ukraine auftauchen werden, was bestätigen würde, dass sie in Wahrheit von NATO-Soldaten geflogen werden.

Ich habe den Kommentar zu dem Thema aus der russischen Sendung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die Ausbildung ukrainischer Piloten ist ein Bluff

Es ist passiert. Die Amerikaner haben sich endlich für die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen an die Ukraine entschieden. Die aktive Arbeit daran hat bereits begonnen. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte ganz kategorisch: „Das hat für uns Priorität und wir werden in den kommenden Monaten mit der Implementierung beginnen“. Das war Millers Antwort auf die Frage eines Journalisten nach der Gefahr, dass Kiew US-Waffen für Angriffe auf Wohngebiete in Russland einsetzen könnte. Es gibt also bereits keinerlei Vorbehalte oder Einschränkungen mehr.

Die Gefahr bei der Lieferung von F-16 besteht darin, dass dieses multifunktionale Flugzeug unter anderem auch Atomwaffen tragen kann. Das heißt, es ist eine qualitativ neue Stufe der Eskalation. Und das bedeutet neue Risiken, denn niemand weiß, was die F-16 unter ihren Flügeln hat, ob es Atomwaffen sind oder nicht.

Bereits im März 2017 haben die Amerikaner die thermonukleare Bombe B61-12 auf der Kirtland Air Force Base in New Mexico getestet, wobei eine F-16 als Träger verwendet wurde. Letztes Jahr wurden die B61-12-Bomben von den Amerikanern bereits in Europa stationiert. Es ist also schon alles vorbereitet.

Natürlich sind für die F-16 spezielle Start- und Landebahnen, eigener Service und eigener Treibstoff erforderlich, aber das Wichtigste sind die Piloten. Die Ukraine verfügt nicht über solche Piloten, aber die Briten waren die ersten, die sich bereit erklärten, sie auszubilden. Wir haben bereits letzte Woche gesagt, dass Großbritannien generell vor der Welle schwimmt und die Eskalation des Konflikts in der Ukraine auf neue Höhen treibt. Diese Woche bestätigte der britische Premierminister Rishi Sunak stolz: „Wir waren das erste Land der Welt, das ukrainische Truppen ausgebildet hat, das erste in Europa, das tödliche Waffen geliefert hat, das erste, das Panzer zur Verfügung gestellt hat und das erste, das Langstreckenraketen geliefert hat. Wir stehen jetzt an der Spitze der Koalition bei der Ausbildung und Ausrüstung der ukrainischen Luftstreitkräfte. Wir sind nach den USA der zweitgrößte Geldgeber, aber in diesem Jahr werden wir mit ihnen gleichziehen oder sie sogar übertreffen.“

Dieser Prozess ist bereits im Gange. Die Briten übernehmen die Ausbildung ukrainischer Piloten, die die Kiew zugesagten Kampfflugzeuge fliegen werden. Niemand weiß jedoch, wie lange das dauern wird. Die einen sagen Monate, die anderen mehr als ein Jahr. Meiner Meinung nach ist diese angebliche Ausbildung ukrainischer Piloten ein Bluff. Sie ist nicht notwendig. Oder, genauer gesagt, sie ist nur notwendig, um die Aufmerksamkeit abzulenken. Die Idee ist eine andere: Piloten anzuheuern, die die F-16 bereits fliegen können.

Auf dem Markt gibt Angebote. So viele, wie man will. Zum Beispiel den Amerikaner Dan Hampton. Nach zwanzig Jahren in der US-Airforce, in denen er Jugoslawien und den Irak bombardiert hat, erklärte Dan Hampton voller Energie, dass er bereit sei, die ukrainischen Luftstreitkräfte persönlich zu verstärken. Dan Hampton ist ein außergewöhnlicher Pilot. Er hat über 150 Kampfeinsätze hinter sich und gilt als der erfolgreichste F-16-Pilot. Er hat Auszeichnungen wie kein anderer, darunter das „Purple Heart“, das für Tod oder schwere Verletzung bei einer Heldentat verliehen wird.

Dan Hampton ist nun also auf dem Markt und bereit, als Freiwilliger in die Ukraine zu gehen. Das bedeutet, dass er im Falle eines Falles als Privatmann in einer ukrainischen Uniform fliegen wird, und dass die USA nichts mit ihm zu tun haben werden.

Natürlich ist Dan Hampton auf seine Weise einzigartig, aber es gibt genügend qualifizierte Piloten für die F-16 auf dem Markt. Die F-16 ist das meistproduzierte Kampfflugzeug und wird seit Ende der 1970er Jahre hergestellt. Und was die Piloten angeht, so gibt es in den USA oder auch in Kanada seit langem fliegende private Sicherheits- und Militärunternehmen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, im Einverständnis mit den Verteidigungsministerien ihrer Länder, bei der Ausbildung für den Luftkampf Staffeln imaginärer Feinde zu spielen. Aber diese privaten Militärfirmen können auch im Rahmen anderer Verträge arbeiten. Warum nicht in der Ukraine? Zum Beispiel könnten sich die amerikanische Draken International oder die kanadische Top Aces für diese Aufgabe melden. Beide verfügen über F-16 sowie über Piloten für diese Maschinen.

Generell hat der Einsatz von ausländischen Gastpiloten eine lange Tradition. Im Ersten Weltkrieg kämpften Hunderte freiwilliger amerikanischer Piloten in französischen Uniformen im Lafayette Air Corps gegen die Deutschen. Während des Zweiten Weltkriegs kämpften amerikanische Piloten auf der gleichen Grundlage auf der Seite Chinas gegen die Japaner. Ihnen wurden 500 Dollar für jedes abgeschossene japanische Flugzeug bezahlt. Und da ist die kanonische Geschichte der sowjetischen Fliegerasse, die die Amerikaner im Koreakrieg besiegt haben. Und zwar sehr effektiv. Und nach dem Vietnamkrieg gab es bei uns sogar ein populäres Lied darüber, wie der Pilot Li Si Qing eine amerikanische Phantom vom Himmel geschossen hat.

Unsere Leute durften natürlich kein Russisch sprechen, sondern nur die Landessprache, aber wer würde in Momenten des Angriffs schon an Verbote denken? Die russische Rockband „Chizh&Co“ besingt die Geschichte eines in Vietnam abgeschossenen Amerikaners:

Wieder auf dem verdammten Boden gehen
Ohne Helm auf meinem Kopf
Soldaten stoßen mich in die Rippen
Mit ihren Gewehren von hinten
Mein Leben stand auf der Kippe.

„Wer war der Pilot, der mich umgehauen hat?“
fragte ich einen der Vietcong.
Charlie verhörte mich und antwortete:
„Er war unser Pilot Lee Si Tsyn“

Du lügst ohne jeden Nutzen
Ich hörte den Funk deutlich:
„Kolja, los! Und ich werde sie abschießen!“
„Wanja, schlag sie! Ich gebe dir Deckung!“
Das russische Ass Iwan hat mein Flugzeug abgeschossen.

Wenn wir auf die Ukraine zurückkommen, sind die Amerikaner und andere NATO-Mitglieder bereits bis über die Ohren involviert. Die Aufklärungsdaten, einschließlich aus dem Weltraum, kommen von ihnen, die Planung von Kampfeinsätzen der Ukraine wird von ihnen durchgeführt. Es ist klar, wer an den Kontrollpulten der Patriot-Luftabwehrsysteme sitzt. Und Leaks wie dieses können wir auch nicht ignorieren:

„Wir wissen, dass es NATO-Offiziere gibt, die in der Ukraine als Berater und in anderen Funktionen tätig sind. Wir riskieren viel. Meine Vermutung, und das ist nur meine Vermutung, ich wiederhole, dass ich mich irren kann, aber der Kreuzer „Moskwa“ scheint von einer NATO-Rakete getroffen worden zu sein, die wahrscheinlich von der französischen Seite geschickt wurde. Ich könnte mich irren, aber die dafür verwendeten Raketen sind eine so wertvolle und gefährliche Waffe, dass ich bezweifle, dass sie der ukrainischen Seite anvertraut und von der ukrainischen Seite eingesetzt wurde. Sie sehen, dass wir Risiken eingehen, dass wir diese extrem rücksichtslosen Aktionen durchführen und die Risiken jedes Mal erhöhen“, sagte der pensionierte Oberst der US-Armee Richard Black.

Das Gleiche zeigt sich jetzt mit den F-16. Ukrainische Piloten mögen irgendwo ausgebildet werden, aber man wird ihnen kaum die amerikanischen Kampfflugzeuge anvertrauen. Die USA werden ihre Reputation nicht riskieren. Die Risiken sind zu groß. Und wenn das so ist, werden die F-16 vielleicht schon sehr bald am Himmel über der Ukraine auftauchen. Und wir müssen bereit sein, sie zu „knacken“. Einfach so werden die sich nicht beruhigen.

Ende der Übersetzung Weiterlesen im anti-spiegel.ru

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