Corona-Pandemie Warum fehlen Schutzmasken? Rote Fahne, MLPD

 

Warum fehlen Schutzmasken?

Immer mehr Menschen tragen Schutzmasken als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die meisten Ärzte und Experten unterstützen das als eine sinnvolle Maßnahme. Die MLPD hat ebenfalls frühzeitig dazu geraten.

 

Corona-Pandemie

Warum fehlen Schutzmasken?

Immer mehr Menschen tragen Schutzmasken als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die meisten Ärzte und Experten unterstützen das als eine sinnvolle Maßnahme. Die MLPD hat ebenfalls frühzeitig dazu geraten.

Von ms
Warum fehlen Schutzmasken?
Foto: Pixabay / OrnaW

So informierte das Zentralkomitee der MLPD am 23. März in einer Mitteilung über wichtige Erfahrungen: „In Südkorea konnte die Virus-Verbreitung erheblich eingeschränkt werden, weil massenhafte Schnelltests durchgeführt wurden und man die Bevölkerung mit Schutzmasken und Desinfektionsmittel ausgestattet hat.“1 (mehr dazu)

 

Auch einfache – notfalls selbst gebastelte2 oder in Apotheken erhältliche – Schutzmasken vermindern das Risiko der Ansteckung und schützen vor allem auch andere Menschen, wenn man unwissend selbst schon infiziert ist. Trägt sie jeder, erhöht das den gegenseitigen Schutz und zeigt auch ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein. Normale Mundschutzmasken können eine Infektion des Trägers durch Tröpfcheninfektion nicht sicher und durch Schmierinfektion gar nicht verhindern. Deshalb darf das Tragen solcher Masken auf keinen Fall dazu führen, andere Schutzmaßnahmen zu vernachlässigen, wie gründliches Händewaschen oder regelmäßige Desinfektion gemeinsam genützter Gegenstände beziehungsweise Oberflächen.

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Sehr fragwürdig bis inakzeptabel sind die Aufforderungen des Robert-Koch-Instituts und von Krankenhaus-Leitungen, medizinisches Personal solle die Schutzmasken teils über mehrere Tage tragen. Das riskiert ebenfalls bei zu großer Durchfeuchtung und Sättigung der Filter eine Infektion bei nur vermeintlichem „Schutz“.

In erster Linie Schutz für Andere

OP-Mundschutzmasken helfen in erster Linie dabei, dass man selbst keine anderen Menschen ansteckt – wenn man selbst bereits infiziert ist und dies möglicherweise noch gar nicht weiß. Dazu müssen sie aber eng anliegend über Mund und Nase getragen werden.

 

Den effektivsten Filterschutz bieten die von medizinischem Personal getragenen FPP3-Masken. FFP2-Masken bieten keinen sicheren Schutz vor kleinen Viren wie SARS-CoV2. Allerdings gibt es von den FFP3-Masken viel zu wenige, weswegen das Robert-Koch-Institut dazu rät, sie Ärzten und Pflegern vorzubehalten. Dringend Schutz durch FFP3-Masken brauchen auch Sanitäter, Feuerwehrleute usw. und gefährdete Patienten, zum Beispiel wenn ein Krebspatient zur Chemotherapie muss oder ein Nierenkranker zur Dialyse.

 

OP-Masken dienen ebenfalls vor allem dem Schutz anderer, bieten aber auch einen bestimmten Eigenschutz, wenn sie möglichst eng anliegen. Sie sind also auch für die Masse der Bevölkerung sinnvoll und müssen massenhaft zur Verfügung gestellt werden. Sie entfalten dann eine maximale Wirkung, wenn sie konsequent von allen getragen werden.

Milliarden Schutzmasken aus Profitgründen ausgemustert

Dass selbst in den Kliniken die Schutzmasken – wie zum Beispiel im besonders betroffenen Heinsberg – auszugehen drohen, liegt vor allem an der Gesundheitspolitik der letzten Jahrzehnte, die das Gesundheitswesen dem Diktat des Maximalprofits unterordnete und dazu auch die Lagerhaltung drastisch verringerte. Im Zuge der Neuorganisation der internationalen Produktion wurde die Weltproduktion auf China konzentriert aus Gründen der Profitwirtschaft.

 

In Frankreich verfügte die Regierung anscheinend bis 2010 noch über einen Lagerbestand von einer Milliarde chirurgischer Masken und 600 Millionen Masken des Profistandards FFP2. „Doch nach der H1N1-Grippewelle von 2011 wurde entschieden, dass man diese Lager nicht mehr brauche und die weltweite Produktion ausreiche“, berichtet Gesundheitsminister Olivier Véran. Ältere Masken wurden nach Ablauf des Verwendungsdatums vernichtet und um Geld „zu sparen“ nicht im nötigern Maß erneuert. Dabei warnten Experten, dass künftig neue Pandemien entstehen können.

Konkurrenzkampf statt Kooperation

Warum fehlen eigentlich nach wie vor diese wichtigsten Dinge wie Masken, Beatmungsgeräte, Schutzanzüge und so weiter. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass es innerhalb von sechs Wochen nicht möglich ist, hier weltweit koordiniert eine Produktion schlagartig in die Hunderte von Millionen hochzufahren? Wieso wurde auch nicht rechtzeitig das Notwendige unternommen, als klar war, dass die Corona-Pandemie sich ausbreiten wird? So warnte die WHO Anfang März dringend: „Mangel an Schutzmasken behindert Kampf gegen SARS-CoV-2.“4

 

Statt jetzt in einer weltweit koordinierten Aktion alle Potenziale auszuschöpfen, um genügend Schutzmasken nachzuproduzieren, bricht darüber ein erbitterter Konkurrenzkampf aus. Jedes einzelne Land versucht, möglichst viele davon für den eigenen Bedarf zu ergattern. Die Bundesregierung verbot stattdessen die Ausfuhr von Schutzmasken Anfang März und ähnlichem, obwohl andere Länder bereits erheblich stärker betroffen waren.5 Die EU meckerte herum, war aber zu keinerlei wirksamen Maßnahmen in der Lage. Auch in dieser Frage zeigt der Imperialismus seine Unfähigkeit, die revolutionären Produktivkräfte wirklich zum Nutzen der Menschheit einzusetzen.

 

Jetzt müssen auch Großverbraucher von Schutzmasken wie der Halbleiter-Konzerne zur Herausgabe ihrer Lager herangezogen werden. Einzelne Hersteller haben ihre Produktion bereits umgestellt. Das kann und muss noch in viel größerem Maße erfolgen, um den Bedarf in kürzester Zeit zu decken. Verbunden werden muss das mit dem Kampf gegen Wucher und Preistreiberei!

 

Beeindruckend ist die Initiative vieler Menschen, jetzt die Nähmaschine anzuwerfen und selbst waschbaren Mund-Nasen-Schutz uneigennützig auch für andere zu produzieren. Hier entwickeln unter anderem auch Frauen im Frauenverband Courage eine tolle Aktivität.

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