Corona: Von Wissenschaftsleugnung und Pseudowissenschaft Von Ingrid Mühlhauser

Allen meinen Lesern und Unterstützern möchte ich diesen wichtigen Artikel von der mir hochgeschätzten Wissenschaftlerin, evidenzbasierten Medizinerin und Witwe meines leider viel zu früh verstorben Arztes und Freundes, Prof. Michael Berger, aus Düsseldorf ans Herz legen. Schon Prof. Berger schrieb in einem Spiegel Interview aus dem Jahr 1997 „Wir brauchen den Aufstand“(1). Er plädierte schon damals vergeblich für eine „Rote Pharmaliste“, wetterte gegen Pharma und Industrie gepsonserte „Studien“. Er glaubte damals an die Grünen, als diese mit in die Regierung kamen und wurde bitter enttäuscht, von dieser  damaligen „Rot-grünen Koalition“. Was für Parallelen, passend zum heutigen 26. September, dem Bundestagswahl-Sonntag.

In diesem Sinn sind Publikationen, wie die von Prof. Ingrid Mühlhauser so wichtig! Wir brauchen weder Pseudo-Experten, noch Wissenschaftsleugner, sondern aufrechte, unabhängige Medizinerinnen, wie auch dem evidenzbasierten Kollegen Prof. Gerd Antes, aus Freiburg, dessen offenen Brief,an Parteichefs, in dem mehr Aufklärung und klare Aussagen zur Corona-Politik gefordert wird. Der Brief hat inzwischen schon mehr als 3.000 Unterstützerinnen den ich auch unter schrieben habe. (2) (3)

Ich finde es großartig, dass Infosperber diesen Artikel aus dem Ärzteblatt Sachsen gekürzt übernommen hat.

Evelyn Hecht-Galinski

Corona: Von Wissenschaftsleugnung und Pseudowissenschaft – infosperber

Red. – Ingrid Mühlhauser, die Autorin des folgenden Artikels, ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der Evidenzbasierten Medizin im deutschsprachigen Raum. „Vertuschung, Angstmache, Moralisierung und Ausgrenzung sind keine adäquaten Mittel, Zweifler und Verweigerer für Gespräche zu gewinnen und Mythen aus der Welt zu schaffen“, schrieb die Medizinprofessorin kürzlich im „Ärzteblatt Sachsen“.

Corona: Von Wissenschaftsleugnung und Pseudowissenschaft

Ingrid Mühlhauser /  Eine Spezialistin für Risikokommunikation plädiert für evidenzbasierte Berichterstattung anstelle von Expertenmeinungen.

Red. – Ingrid Mühlhauser, die Autorin des folgenden Artikels, ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der Evidenzbasierten Medizin im deutschsprachigen Raum. «Vertuschung, Angstmache, Moralisierung und Ausgrenzung sind keine adäquaten Mittel, Zweifler und Verweigerer für Gespräche zu gewinnen und Mythen aus der Welt zu schaffen», schrieb die Medizinprofessorin kürzlich im «Ärzteblatt Sachsen». Infosperber veröffentlicht hier eine gekürzte Version ihres Artikels.

Wissenschaftsleugnung – Ein Kommentar aus Sicht der Evidenzbasierten Medizin

Sind Karl Lauterbach, Wolfang Schäuble und andere Politiker Wissenschaftsleugner? Anfang Juli 2021 fordern sie eine COVID-19 Impfung aller Kinder, obwohl die wissenschaftlichen Fachexperten der Ständigen Impfkommission (STIKO) nach dem Stand der Wissenschaft eine solche Indikation nur in Ausnahmefällen sehen.1 […]

Akademisch gebildete Bürger schlucken täglich Vitaminpillen, Nahrungsergänzungsmittel und homöopathische Kügelchen, obwohl sie von Wissenschaftlern immer wieder über die Unwirksamkeit oder sogar Schädlichkeit dieser Präparate aufgeklärt werden. In ihrem Verhalten missachtet ein erheblicher Anteil der Bevölkerung wissenschaftliche Fakten. Es liessen sich zahlreiche weitere Beispiele für den Neglect von wissenschaftlich gesicherten Informationen anführen. […]

Die Corona-Pandemie scheint die Lager nun sichtbar gespalten zu haben. Auf der einen Seite die Guten, die der Wissenschaft folgen, auf der anderen Seite die Leugner wissenschaftlicher Erkenntnisse. […]

Die Frage stellt sich, wer ist ein Wissenschaftsleugner? Professor Christian Drosten hat in der 82. Folge des NDR-Podcasts zur Coronalage das Klassifizierungsschema PLURV, eine Taxonomie der Techniken der Wissenschaftsleugnung, vorgeschlagen und an Beispielen erläutert.

PLURV Taxonomie
Gemäss dem PLURV-Schema setzen Wissenschaftsleugner fünf Techniken ein. Für jede davon gibt es weitere Verfeinerungen. Ausschnitt aus der «Taxonomie der Techniken der Wissenschaftsleugnung». © SkepticalScience / CC BY-SA 4.0

Pseudo-Experten

Nach dem PLURV System zeichnen sich Wissenschaftsleugner durch fehlende wissenschaftliche Qualifikation aus. Christian Drosten listet als Beispiele für Pseudo-Experten Dr. med. Wolfgang Wodarg [ein deutscher Arzt und früherer SPD-Bundestagsabgeordneter – Anm. d. Red.] und die Autorengruppen der KBV-Stellungnahme (KBV= Kassenärztliche Bundesvereinigung) sowie der Great Barrington Declaration. Sie wären «nicht aus dem Fach».

Die KBV-Stellungnahme haben allerdings zwei Virologen, Professor Hendrik Streeck und Professor Jonas Schmidt-Chanasit, mit gezeichnet.

Auch fällt es schwer, die Verfasser der Great Barrington Declaration als Pseudo-Experten zu disqualifizieren. Als Professoren der Harvard-, Stanford-und Oxford-Universitäten stehen sie für Fächer wie Epidemiologie, Infektiologie, Impfstoffentwicklung, Public Health und mathematische Modellierungen. […]

Nach Drostens Ausführungen zu PLURV ist die Meinung der Mehrheit der Wissenschaftler ein valides Kriterium für gesichertes wissenschaftliches Wissen. Jedoch positionieren sich auch in der Corona-Pandemie prominente Wissenschaftler zu einzelnen Themen kontrovers zur Mehrheit der Meinungsbildner. Weiterlesen auf Infosperber

(1) https://www.spiegel.de/wissenschaft/wir-brauchen-den-aufstand-a-e9b1075d-0002-0001-0000-000008849614

(2) https://www.berliner-zeitung.de/news/corona-politik-100-aerzte-und-juristen-verlangen-klare-aussagen-von-partei-chefs-li.180465

(3) https://www.openbook-berlin.com/unterstuetzer/

 

 

Regierungsbehörden wollten Studien blockieren oder „frisieren“ – infosperber

Haben Sie es schon erlebt, dass der Sponsor die Publikation von unliebsamen Studienresultaten auf einen günstigeren Zeitpunkt verschob, beispielsweise nach den Wahlen? Wurden Sie aufgefordert, bestimmte ungünstige Studienbefunde zu unterdrücken? Gab es Versuche, Sie oder andere Wissenschaftler in ihrem Team zu diskreditieren?

Vom Rundfunkstaatsvertrag fern – die herrschende Meinung wird durchgedrückt, selbst in Kommentaren

Als regelmäßiger, aufmerksamer und kritischer Nutzer unserer gemeinsam finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten muss einem in diesen Zeiten auffallen, dass nicht viel von den blumigen Worten des Rundfunkstaatsvertrages, die eben dem Wirken der ÖRR zugrundeliegen sollen, betreffs der geforderten Inhalte wie Vielfalt, Unterschiede, Staatsferne geblieben ist. Die Maschinerie der Durc …

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