Der große Bluff Von Evelyn Hecht-Galinski Kommentar vom Hochblauen

 

Kommentar vom Hochblauen

 

Der große Bluff

 

Von Evelyn Hecht-Galinski

 

Netanjahu kommt seinem Ziel der endgültigen Annexion des Westjordanlands mit Hilfe charakterloser arabischer Potentaten immer näher, auch wenn sie momentan nicht auf der US-Trump‘schen Agenda steht. Aufgeschoben ist lange nicht aufgehoben. Als Netanjahu überraschend das geplante Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verkündete, war die Überraschung groß über diesen großen Bluff. Gibt es doch schon seit Jahren geheime Kontakte zwischen einigen Golfstaaten und dem „jüdischen Staat“. Verbindet doch Israel und die Golfstaaten der Hass auf den Iran. Ebenso wie der Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed Al-Zayed, warb schon der saudische Herrscher König Salman für eine gemeinsame Front gegen Iran. Diese Kontakte, wie auch der Besuch der zionistischen Hardlinerin, der israelischen Sportministerin Miri Regev vor zwei Jahren zu den „Abu Dhabi Grand Slam“, als zur großen Verwunderung aller Anwesenden, nachdem der israelische Judoka Sagi Muki Gold gewonnen hatte, die Nationalhymne des „jüdischen Staats“, die „Ha-Tikva“ („Unsere Hoffnung ), das Lied der zionistischen Bewegung, als Premiere in den VAE erklang. (1)

 

Als sich der Außenminister des Oman Bin Abdullah, auf einer Sicherheitskonferenz in Bahrein positiv über Israel äußerte und Netanjahu von einem Besuch im Oman bei Sultan Qabus heimkehrte, dem ersten Besuch eines Regierungschefs des „jüdischen Staats“, war scheinbar das Eis gebrochen. Zumal die Kontakte vielfältiger Art sind, von einer Vertretung Israels der „Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien“ (IRENA), wie auch einem Pavillon in der auf 2021 verschobenen Weltausstellung „Expo 2020“ in Dubai (2) (3) (4)

 

Ganz typisch für den „jüdischen Staat“ sind die „mörderischen Exporte“

 

Ganz typisch für den „jüdischen Staat“ sind die „mörderischen Exporte“; ein besonders „beliebtes Highlight“ bei den Golfstaaten ist die israelische Spionageware wie die von der Firma der NSO Group. Die VAE setzten diese Spionage-Software gegen emiratische Menschenrechtler wie Ahmed Mansour ein. Auch das Handy des brutal und hinterhältig ermordeten Journalisten Jamal Kashoggi in der saudischen Botschaft in Istanbul wurde damit ausspioniert. Die VAE installierten auch das israelische „Falcon Eye“-System zur vollständigen Überwachung des Staates, das dem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Mati Kochavi gehört. Kochavi gehört schon seit Jahren zu den erfolgreichsten Lieferanten der VAE. Er ist einer der erfolgreichsten Internetunternehmer und einer von vielen Geschäftsleuten, denen „vor nichts fies“ ist, wenn es nur Geld und Ruhm einbringt. So gewann er zusammen mit seiner Tochter einen Serien-Preis für eine „Shoah“-Instagram-Serie „Evas Tochter“. (5) (6) (7) (8) (9).

 

Eingefädelt wurden die ganzen Kontakte von dem Mossad-Chef Yossi Cohen, der zusammen mit dem israelischen Botschafter in den USA, Ron Dermer, hinter den Kulissen hart gearbeitet hätten, wie Netanjahu lobend twitterte. Der Mossad und das israelische Außenministerium verfügen über zahlreiche professionelle Diplomaten und Mitarbeiter, die fließend Arabisch sprechen und auf die arabische Welt spezialisiert sind. (10) (11) (12)

 

Auch bietet das geplante VAE/Israel-Abkommen die Gelegenheit für die VAE, endlich ohne Kritik oder Einwände der „zionistischen Freunde“ fürchten zu müssen, jede Menge an Waffen in den USA kaufen zu können. Hatte US-Präsident Trump doch alles daran gesetzt hat, Waffenverkäufe in Milliardenhöhe an die VAE zu forcieren, trotz des Widerstands des Kongresses wegen der hohen Zahl ziviler Opfer im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Waffen im Jemen. In Libyen wurden die VAE kritisiert, weil sie gegen ein Waffenembargo des UN-Sicherheitsrats von 2011 verstoßen haben, indem sie Kampfausrüstungen an die von General Haftar befehligten bewaffneten Truppen geliefert haben, die für Menschenrechtsverletzungen bekannt sind. Auch hier erwies sich die Türkei und Erdogan als wichtiger Gegner von Haftar, im Gegensatz zu den VAE und Frankreich. Haftar rühmte sich dafür, dass ihn Israel mit Waffen versorgt hatte, nach mehrmaligen Treffen mit Mossad Agenten. Auch hierbei gleichen sich die VAE-Interessen mit denen der Israelis. (13) (14) (15) (16)

 

Da haben sich „wahrhaftige Friedensstifter“ zusammengetan

Hat der „Auschwitzminister“ Heiko Maas das eigentlich bedacht bei seinem Kurzbesuch in den Emiraten, nach seinem Libyen-Trip? Er lobte und pries die VAE dafür, dass sie „mit diesem historischen Schritt zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel, gezeigt hätten, dass sie einen wichtigen Beitrag zu Frieden in der Region leisten können“, so tönte Maas vor seiner Abreise am Dienstag. Wie dieser Beitrag aussieht, erleben wir in Libyen, Jemen und in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Da haben sich „wahrhaftige Friedensstifter“ zusammengetan, und wieder einmal erweist sich dieser Außenminister als einseitiger Überbringer israelischer Propaganda, wobei ihn die Palästinenser schon lange nicht mehr interessieren, wie er auch bei seinem Antrittsbesuch im „jüdischen Staat“ bewies, als er „keine Zeit“ für die palästinensische Regierung hatte. Allerdings hofft er jetzt doch tatsächlich auf „Friedensgespräche“ zwischen Israel und den Palästinensern. Woher sich wohl  diese Hoffnung stärkt, ist mir allerdings schleierhaft. Allerdings wäre es nicht die erste und wird wohl nicht die letzte Falsch-Einschätzung des „Auschwitzministers“ sein.  (17) (18) (19) (20) (21)

„Netanjahus Plan ist die Annexion.“

 

Der israelische Historiker Moshe Zimmermann sagte in der ARD-Tagesschau: „Netanjahus Plan ist die Annexion.“ Klarer und treffender als Zimmermann kann man es nicht aussprechen. (22)

 

Schließlich sagte doch Netanjahu selbst, dass das Abkommen zwischen Israel und den VAE die Annexion des Westjordanlands nicht aufhalten werde, auch bedeute es nicht, dass der „jüdische Staat“ bereit sei, die Kontrolle über weite Teile des Westjordanlands abzugeben. Diese Ankündigung bestätigte doch nur die bekannte Politik Netanjahus. Er unterstrich nochmals, dass er am Trump-„Friedensplan“, indem der „jüdische Staat“ nochmals 30% vom besetzten Westjordanland (Judäa und Samaria) dazu gewinnen wird, und der geplanten Annexion verpflichtet bleibt. Mit Hochdruck werde man an dem „bilateralem Tourismus, Telefonleitungen, die schon eröffnet wurden und Flugverbindungen arbeiten, um dann mit Direktflügen zwischen Tel Aviv und Dubai, sowie Abu Dhabi über Saudi-Arabien zu ermöglichen.

 

Eigentlich verschärft dieses Abkommen doch nur die sich ausbreitende Judaisierung

 

Eigentlich verschärft dieses Abkommen doch nur die sich ausbreitende Judaisierung, diesmal mit Hilfe von illoyalen arabischen Staaten, auf Kosten der Palästinenser. Nach der Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem folgte die US- Anerkennung der besetzten Golanhöhen als israelisches Territorium, sowie die geplante Annexion. Dieser sogenannte Friedensplan ohne palästinensische Mitwirkung oder Einwilligung, von Präsident Trump und seinem Schwiegersohn Kushner als Hauptstrategen, hatte den Palästinensern alles genommen, konzessions- und gnadenlos. Wenn sie jetzt auch noch die Unterstützung der arabischen Staaten verlieren, dann ist das die Zementierung der illegalen Besatzung Palästinas ohne Palästinenser. Lediglich die Türkei, Nato-Mitglied und einer der wichtigsten und verlässlichsten Unterstützer Palästinas kritisierte das Abkommen mit der VAE und drohte damit, die diplomatischen Verbindungen mit den Emiraten zu beenden. (23)

Mit einem Ende der illegalen Besatzung, und das ist der große Bluff.

Die Tatsache, dass dieses Abkommen zwischen zwei Ländern des Nahen Ostens im fernen Washington, im Weißen Haus verkündet wurde, bewies doch ganz klar, worum es in Wirklichkeit geht, Trumps schwindendes Charisma für den Wahlkampf auszubügeln, sowie Netanjahus Korruptionsaffäre und sein chaotisches „Corona- Management“ zu verdecken. Beide wollen ihr schlechtes Image aufbessern und ihre Fehler vertuschen, nur um eins geht es sicher nicht: um Frieden für den Nahen Osten und Freiheit für Palästina mit einem Ende der illegalen Besatzung, und das ist der große Bluff. Auch Trumps Herausforderer, der Demokrat Joe Biden mit der schwarzen „Israel-Lobbyistin“ Kamala Harris an seiner Seite, beeilte sich, Israel und den VAE zu gratulieren, um ein bisschen „Honig zu saugen“ und versuchte etwas von den Lorbeeren zu ergattern, ohne zu vergessen darauf hinzuweisen, dass auch er schon während seiner Amtszeit unter „Obama-O-Bomba“ viel zu diesem Abkommen beigetragen hat, mit etlichen Treffen mit führenden israelischen und emiratischen Persönlichkeiten, und daher sehr erfreut sei über die Ankündigung. Also vom Regen in die Traufe, wenn es um den „jüdischen Staat“ und Palästina geht! Keine guten Aussichten (24 (25)

 

„Einer“ flog übers Konzentrationslager

 

Wenn sich am Montag 200 israelische Luftwaffen-Angehörige für gemeinsame Übungen mit der Bundeswehr auf dem Fliegerhorst in Nörvenich in NRW versammeln, um gemeinsam zu einem „historischen“ Manöver aufzusteigen, dann kann uns als Befürworter eines freien Palästina, nur die Wut aufsteigen. Abgelenkt von „großer Politik“, wie Corona Pandemie, ist von illegaler zionistischer Besatzung, Gaza-Angriffe, Siedlungsbau nichts zu hören. Es soll ein Zeichen der „Wehrhaftigkeit und Stärke“ sein, dass Israel im „Land der Täter“, nur 75 Jahre nach der Auschwitz-Befreiung, zusammen mit Deutschland Einsätze übt.

Ist es nicht vielmehr ein Zeichen der deutschen Schwäche, wenn sich die Nachfahren der ehemaligen Täter über alles hinweg setzen und scheinbar nichts dazu gelernt haben? Wie können deutsche Soldaten zusammen mit israelischen Soldaten, den Nachfahren der Opfer und zu heutigen Tätern mutiert, in einer nie dagewesenen propagandistischen „Hasbara-Aktion“, mit einem Learjet, in dem die beiden Luftwaffenchefs, der israelische Generalmajor Amikam Norkin und der deutsche Generalleutnant Ingo Gertz sitzen werden, flankiert von zwei israelischen F16 und zwei deutschen Eurofightern, in dieser Formation zum Gedenken an das Olympia-Attentat 1972, den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck überfliegen, dann über Dachau, und gemeinsam zum ehemaligen Konzentrationslager Dachau zu einer Gedenkzeremonie aufzubrechen, an der auch „Kriegsministerin“ AKK, Kamp Karrenbauer, teilnehmen wird, um dort an die Ermordeten zu erinnern. Sie nennen es doch tatsächlich eine „Botschaft der Zukunft“, die ihre gemeinsamen Beziehungen noch enger machen soll. Bereits 2003 gab es einen mehr als peinlichen Überflug von israelischen „Davidstern-Kampfjets “ während einer Gedenkzeremonie über Auschwitz, der nur von traumatisierten Israel-Lobbyisten wie Henryk M. Broder in der „Springernden Welt bejubelt wurde. (26)

Mit dem Slogan „Nie wieder“ versuchte man eine friedliche Note in diese Provokation zu bringen. Diesmal ist also Dachau dran, und diese Propaganda-Aktion muss dafür herhalten, friedliche Absichten zu suggerieren. Während die deutsche Seite nur von einem „Vorbeiflug“ spricht“, sprechen die „jüdischen Freunde“ von einem „Überflug“. Wenn das ein Zeichen für ein „Nie wieder“ sein soll, dann ist es völlig daneben. Jüdische „Verteidigungssoldaten“ haben schon seit 1948, seit der Nakba bewiesen, dass sie das „Nie wieder“ längst in „immer wieder“ umfunktioniert haben. (27)

Längst hat sich Deutschland als einer der treuesten Vasallen des „jüdischen Besatzer- und Apartheidstaats“ bewiesen und schrecken nicht davor zurück, mit den Besatzersoldaten zu üben, und wie 2014, 200 deutsche Soldaten zusammen mit israelischen Soldaten für den Tunnel- und Häuserkampf ausbilden zu lassen. Werden deutsche Bundeswehrsoldaten demnächst vielleicht dafür eingesetzt die illegale Besatzung Palästinas aufrecht zu halten? Schließlich will man Boden-Luft-Kämpfe, den Umgang mit Boden-Luft- Raketenbedrohungen und andere Kampfszenarien im feindlichen Gebiet üben. Wird man nicht hinterfragen, wozu das jetzige Manöver „Blue Wings 2020“, mit 200 israelischen Luftwaffen Angehörigen, sechs F16 Maschinen, zwei militärischen Boeing 707 zur Betankung, sowie zwei Passagiermaschinen, eigentlich dient? Die junge Welt und Arnold Stötzel beschrieb es treffend: „Die israelischen Luftwaffengäste legen ihren deutschen Bekannten einen Persilschein vor die heimische Haustür, auf dem steht, nie wieder Wehrmacht, zukünftig nur noch Antifakriege.“ Was wir davon halten können, wissen wir: Tod, Zerstörung und Besatzung.

Mit einer Begrüßungszeremonie für die israelischen Freunde, die „wärmste Umarmung“, die man gewähren und darbieten kann, begann das Spektakel. Mit dem Rahmenprogramm des gemeinsamen Besuchs der KZ-Gedenkstätte Dachau im Beisein der „tief bewegten“ deutschen „Verteidigungs“ministerin Kramp-Karrenbauer angesichts der Flugaktion der Formation nahe Dachau und dem Botschafter des „jüdischen Staats“, Jeremy Issacharoff, ist dann die Holocaust-Instrumentalisierung perfekt. Nur gekrönt vom ausdrücklich begrüßten Beschluss durch den Zentralratspräsidenten Schuster, des CDU-Vorstands, dass künftig jedem Schüler ein Konzentrationslager-Besuch ermöglicht werden soll. Ich schlage zusätzlich einen Besuch in Gaza vor, außerdem der Nakba-Ausstellung, die es in jeder deutschen Stadt geben sollte. (28) (29) (30)

Fußnoten:

(1) https://www.deutschlandfunk.de/judo-grand-slam-neue-toene-in-abu-dhabi.890.de.html?dram:article_id=431834

(2) https://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-benjamin-netanyahu-besucht-oman-miri-regev-reist-nach-abu-dhabi-a-1236388.html

(3) https://www.irena.org/newsroom/pressreleases/2015/Nov/Israeli-Delegation-Discusses-Cooperation-with-IRENA-on-Advancement-of-Renewable-Energy

(4) https://www.jns.org/construction-begins-for-israels-pavilion-at-expo-2020-world-fair-in-dubai/

(5) https://www.amnesty.org/en/latest/news/2019/09/nso-spyware-human-rights/

(6) https://www.nytimes.com/2018/12/02/world/middleeast/saudi-khashoggi-spyware-israel.html

(7) https://www.middleeasteye.net/news/abu-dhabi-announces-launch-israeli-installed-mass-surveillance-system

(8) https://www.crunchbase.com/person/mati-kochavi

(9) https://www.juedische-allgemeine.de/israel/die-schoa-als-story/

(10) https://www.aa.com.tr/en/middle-east/mossad-chief-in-uae-to-discuss-normalization-deal/1944831

(11) https://www.aljazeera.com/news/2020/08/iran-uae-israel-deal-stab-muslims-200814095249300.html

(12) http://icfuae.org.uk/uae-in-the-media/israel-provided-haftar-weapons-uae-mediated

(13) https://www.politico.eu/article/frances-double-game-in-libya-nato-un-khalifa-haftar/

(14) https://www.politico.eu/article/libya-khalifa-haftar-in-retreat-france-hedges-its-bets/

(15) https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/abkommen-israel-vereinigte-arabische-emirate-waffendeal

(16) https://www.politico.eu/article/libya-khalifa-haftar-in-retreat-france-hedges-its-bets/

(17) https://www.reuters.com/article/us-libya-security-trump/white-house-says-trump-spoke-to-libyan-commander-haftar-on-monday-idUSKCN1RV0WW

(18) https://www.reuters.com/article/us-israel-emirates-usa-arms/israel-uae-deal-could-open-up-u-s-weapons-sales-to-gulf-kingdom-experts-say-idUSKCN25A2VI

(19)https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/libyen-node/maas-tripolis-abu-dhabi/2375300

(20) https://www.juedische-allgemeine.de/politik/schritt-zur-normalisierung/

(21) https://www.rnd.de/politik/heiko-maas-bundesaussenminister-hofft-auf-direkte-gesprache-zwischen-israel-und-palastinensern-IIBDBQ7NVZLUNVMJLXU64BNWUY.html

(22) https://www.tagesschau.de/ausland/israel-emirate-netanyahu-trump-101.html

(23) https://www.aljazeera.com/news/2020/08/erdogan-turkey-suspend-ties-uae-israel-deal-200815064313281.html

(24) https://www.aa.com.tr/en/middle-east/us-joe-biden-praises-israel-uae-normalization-deal/1941205

(25)  https://www.timesofisrael.com/in-harris-biden-chooses-a-traditionally-pro-israel-dem-as-his-veep-candidate/

(26)  https://www.welt.de/kultur/article136925667/Kampfjets-ueber-Auschwitz-der-schoenste-Anblick.html

(27) https://www.dw.com/de/bundeswehrsoldaten-lernen-in-israel-den-tunnelkampf/a-17844099

(28) https://www.deutschlandfunk.de/gemeinsames-manoever-deutsch-israelische-kampfjets-erinnern.1939.de.html?drn:news_id=1163096

(29) https://www.jungewelt.de/artikel/384524.seite-an-seite.html

(30) https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zentralrat-der-juden-befurwortet-beschluss-der-cdu/

Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom „Hochblauen“, dem 1165 m hohen „Hausberg“ im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (https://www.sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch „Das elfte Gebot: Israel darf alles“ heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten „Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik“ ausgezeichnet.

4 Kommentare zu Der große Bluff Von Evelyn Hecht-Galinski Kommentar vom Hochblauen

  1. Unsere westliche Gesellschaft und angebliche Wertegemeinschaft ist geteilt in verschiedene Arten von Christen, Katholiken, Protestanten und dergleichen. Geteilt in verschiedene Arten von Sozialisten, Marxisten usw. Geteilt in verschiedene Arten von Atheisten, Agnostiker usw. Geteilt in verschiedene Arten von ………

    Die einen, je nach ihrer Art und Möglichkeiten, unterstützen Bedürftige ebenso solidarisch wie sie Flüchtlingen, Emigranten Hilfe leisten, versuchen Ertrinkende zu retten ebenso wie Völkermord und Unterdrückung zu verhindern.

    Die andern, wie es scheint die überwiegende Mehrheit, lassen Ertrinkende sterben, befürworten und lassen Völkermorde durch Sanktionen an Bevölkerung wie jene Syriens und anderen mehr und die Unterdrückung Palästinas bedenkenlos zu. Dies wird auf alle mögliche Art und Weise gerechtfertigt. Auch von der grossen Mehrheit der Geistlichkeit unserer Kirchen.

    Die einen rufen Freiheit, Friede und ähnliches mehr und verhindern gleichzeitig, um ihrer Macht und Privilegien willen, was zu Frieden, Freiheit und Gleichwertigkeit führen könnte.

    Es wird allseits vorgegaukelt und vorgetäuscht konstruktive Veränderungen, Friede, Freiheit, seien zu haben ohne Solidarität (international sonst ist es keine Solidarität), ohne Vielfalt (stattdessen Einheitlichkeit), ohne Gleichwertigkeit (anstelle von Klassendenken), ohne Allgemeinwohl, ohne klare Abgrenzung (was nicht Ausgrenzung ist), ohne Respektierung des andern und seiner Meinung.

    Es wird vorgegaukelt Dialog führe zum Ziel. Doch diese Art von Dialog wie er in unseren Gesellschaften geführt wird ist kein Dialog. Geht es doch um Machtkämpfe, den anderen durch Argumente zu besiegen, mundtot zu machen, Rechthaberei, Täuschung, Ablenkung.
    Echter, konstruktiver Dialog setzt gleiche Ebene (Gleichwertigkeit) und gleiches Ziel (Allgemeinwohl) voraus. So unter anderen auch Eduard Said und Sari Nusseibeh.

    Gute Theorien, Ideologien, Systeme und dergleichen sind zwar nützlich. Sind aber keine Auswege aus Orientierungs- und Perspektivlosigkeit.

    «Es geht nicht um Prinzipien, Ideologien und Systeme. Es geht nicht um Machtfragen. Es geht ums Leben» So Karl Barth.

  2. Liebe Evelyn Hecht- Galinski, Dein Beitrag ist ein Beitrag, der die politischen Hintergründe im Focus hat, Klasse! Im Gegensatz dazu sind unsere Medien, alle voran der WDR, im Hype um die neue Beziehung der VAE zur Besatzungsmacht „jüdischer Staat“. Doch bei diesem Hype geht es keinesfalls, wie man eigentlich vermuten müsste, um politische Hintergründe, nein, es wird lediglich darüber schwadroniert, das beide Länder „Fotos von im Zoo lebende Tiere ausgetauscht“ haben, es wird darüber schwadroniert, das „beide Ländern nun eine Telefonverbindung“ haben und zur Krönung darüber, was denn „Zoo auf hebräisch“ heißt, will man in den VAE nun offenbar als 2. Amtssprache die Sprache der Besatzugsmacht einführen. Das bei dem ganzen TamTam die Rechte der Palästinenser offenbar wieder einmal negiert werden, ist für den Großteil unserer sog. „freien“ Medien irrelevant, nicht nur, weil kritisch gegenüber der Besatzungsmacht Israel, vor allem aber, weil die Rechte des palästinensischen Volks in den Focus entsprechender Meldungen rücken würden. Da sage noch einer, die Presse in Deutschland wäre frei!
    Alles in allem: Ein erneutes Armutszeugnis für unsere Medienlandschaft, nicht nur, was deren Berichterstattung angeht, sondern vor allem, das eine Privatinitiaive wie diese unsere Medien, und das muss man ganz klar so ausdrücken, in den Schatten stellt.

  3. „Zu Frau Evelyn Hecht-Galinski fällt mir ein, dass sie mutig ist und noch die Wahrheit (oder was sie weiß) sagt. Die Nazi-Keule funktioniert genau so gut wie die Antisemitismus -Keule. Dennoch lese ich sie gerne, weil sie sich noch traut die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit allerdings lässt sich (ganz egal wer sie für sich beansprucht) nicht verbergen. Und der Spott lässt auch schnell grüßen, wenn z.B. der Kabarettist Helmut Schleich (der auch zu Wahrheiten neigt) unseren Außenminister sinngemäß bayerisch „Zwetschg’nmanderl im Kommunionanzug nennt“

  4. Ein paar Bemerkungen zum Gegenstandpunkt 3-20, z.b. George Floyd „Vom Rassismus einer freiheitlichen Staatsgewalt“. Alles richtig, stimmig, ein guter Aufsatz, auch schon historisch etwas für den Geschichtsunterricht. Wird wahrscheinlich in keiner Gymnasialklasse diskutiert, weil da möglicherweise Kommunisten ein bisschen ehrliche Geschichte beschreiben. Das dürfte sich bei Palästinensern und Israelis und allerortens ähnlich abspielen, so nach dem Motto, wer ist das ehrlichere oder bessere Volk. Woher soll eigentlich ein Afroamerikaner so etwas wie eine Identität entwickeln, wenn er eigentlich genau weiß, das er als Arbeistsklave von allen damaligen Mächten, sogar den eigenen schwarzen Arabern über Jahrhunderte in fremdes Land entführt wurde. Vielleicht haben ja einige Millionen Afroamerikaner so etwas wie ein patriotisches Gefühl, weil sie halt auch in Amerika geboren wurden, aber fremd werden sie sich dennoch fühlen. Die weißen Amerikaner spüren das auch und wollen sie am liebsten wieder umsiedeln, diese vermehrungsfreudigen Neger. Und jetzt mal ganz ironisch. Da Russland als kommunistisches, revolutionäres Land in die Geschichte tretend, überwiegend weiß, aber ohne Ressenttiments gegen andere Völker und die weißen Amerikaner ihre immer noch Sklaven loswerden wollen, warum bietet sich Russland da eigentlich nicht als Heimstatt für die Entvölkerten der Welt an? Oder ist es doch so, dass die Weißen einfach immer Rassisten sind und bleiben? Oder ganz provokant umgekehrt rassistisch, 5 Neger im weißen Kindergarten geht noch , aber einer mehr, einfach zu viel?

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  1. Der große Bluff | Reportationen von Andreas Friedrich

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