Hybris am Hindukusch Von Michael Lüders C.H.Beck

Michael Lüders hat mit seinem neuen Buch „Hybris am Hindukusch“- Wie der Westen in Afghanistan scheiterte, genau das Thema beleuchtet, dass sich für mich  wie ein roter Faden durch die US-Macht geleitete Politik zieht, der wir als Vasall dienen. Nein, es war keine gute Idee in Afghanistan einzumarchieren. Warum wohl scheiterten im 19. Jahrhundert die Briten und erlitten die größte Niederlage ihrer Kolonialgeschichte? Warum scheiterte in den 1980er Jahren die Sowjetunion , bei dem Versuch Afghanistan zu unterwerfen? Als die USA und ihre Verbündeten ohne Plan und klare Ziele Afghanistan 2001 besetzten, kamen und scheiterten sie als Kolonialisten. Wie schon allzu oft zuvor, wurde ein korruptes  Regime in Kabul finanziert. Mit dem Anspruch „am Hindukusch wird unsere Freiheit verteidigt“ versuchte der damalige SPD Verteidigungsminister Peter Struck diesen Krieg schön zureden. Da gab es aber nichts zu beschönigen, es war eine Desasterpolitik, die sich durch die Blutspur des arroganten „Werte-Westens“ zieht. Seit 9/11 und dem US-geführten „Krieg gegen Terror“ wird Terror gegen Muslime verbreitet. Es ist eine Politik der verbrannten Erde.. Michael Lüders schätze ich als klugen Analytiker und diese Stärke zeigt sich erneut in seinem neuen Buch. Als aktuellen Beitrag zur Ukraine Krise habe ich noch seine Analyse auf you tube beigefügt. Nicht alle  Schlussfolgerungen Lüders stimme ich zu, halte sie aber für eine wichtige Diskussionsgrundlage. 

Evelyn Hecht-Galinski

Lüders, Michael

Hybris am Hindukusch

Wie der Westen in Afghanistan scheiterte

Nach 9/11 stürzten die USA die Taliban in Kabul. Es war der Auftakt im «Krieg gegen den Terror». Allein in Afghanistan gab Washington dafür in 20 Jahren mehr als 2000 Milliarden Dollar aus. Doch jetzt sind die Taliban erneut an der Macht. Wie konnte es soweit kommen? Michael Lüders zieht eine schonungslose Bilanz des Desasters am Hindukusch und erklärt, warum der Westen dort scheitern musste.
Es ist keine gute Idee, in Afghanistan einzumarschieren. Dagegen sprechen die Geografie und historische Fakten. Im 19. Jahrhundert erlitten die Briten dort die vielleicht größte Niederlage ihrer Kolonialgeschichte. In den 1980er Jahren scheiterte die Sowjetunion bei dem Versuch, das Land zu unterwerfen. Diese selbstverschuldete Niederlage trug zu ihrem Untergang bei. Doch die USA und ihre Verbündeten haben aus der Vergangenheit nichts gelernt. Ohne Plan und klare Ziele besetzten sie 2001 Afghanistan. Sie finanzierten ein korruptes Regime in Kabul, während Tausende Zivilisten bei Drohnenangriffen und nächtlichen Razzien starben. Ein Land verändern zu wollen, ohne es zu verstehen – das ist Größenwahn. Hybris am Hindukusch.   

978-3-406-78490-3

Erschienen am 17. Februar 2022

205 S., mit 1 Karte

Klappenbroschur

Bibliografische Reihen

Schlagwörter

Broschur 14,95 €
e-Book 10,99 €
Die Russen kommen: Das britische Empire und sein «Großes Spiel» in Afghanistan
Die Sowjets kommen: Ein mörderischer Glaubenskrieg am Hindukusch
«Robin Hood» schafft Ordnung: Der erste Siegeszug der Taliban
Feministinnen, Pipelines und Terror: Die USA suchen ihren Weg
Verhandelt wird nicht: 9/11 und der «Krieg gegen den Terror»
Fast ein Country-Song: Warlords, Drohnen und Hollywood erschaffen eine schöne, neue Welt
Surge – die große Welle: Dollars ohne Ende, gefälschte Wahlen, noch mehr Soldaten
Ein deutsches Massaker: Oberst Klein und das laute Schweigen in Berlin
«Wächter der Freiheit»: Der zweite Siegeszug der Taliban
«Sie sind tot»: Warum die Befreiung afghanischer Frauen und Killerkommandos für Washington zusammengehören
Zurück in die Vergangenheit? Die Taliban an der MachtEpilog: Aus dem Desaster lernen
https://www.youtube.com/watch?v=FlXihZc2IzQ

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