Russisches Verteidigungsministerium: Moskau setzt Beteiligung am Getreideabkommen aus

Hier nochmals  zur Erinnerung, der wahre Hintergrund der russischen Aussetzung des Getreideabkommens   Eelyn Hecht-Galinski

Russisches Verteidigungsministerium: Moskau setzt Beteiligung am Getreideabkommen aus

Russland kündigte die Aussetzung seiner Beteiligung am „Getreideabkommen“ wegen des Terroranschlags in Sewastopol am 29. Oktober an. Die Entscheidung erfolgt nach Angriffen ukrainischer Drohnen auf Schiffe der Schwarzmeerflotte in der Bucht von Sewastopol.

Russisches Verteidigungsministerium: Moskau setzt Beteiligung am

Getreideabkommen aus

Russland kündigte die Aussetzung seiner Beteiligung am „Getreideabkommen“ wegen des Terroranschlags in Sewastopol am 29. Oktober an. Die Entscheidung erfolgt nach Angriffen ukrainischer Drohnen auf Schiffe der Schwarzmeerflotte in der Bucht von Sewastopol.
Russisches Verteidigungsministerium: Moskau setzt Beteiligung am Getreideabkommen ausQuelle: AFP © YASIN AKGUL

Das russische Verteidigungsministerium hat erklärt, Russland setze seine Teilnahme am Getreideabkommen aus. Diese Entscheidung sei auf „den Terroranschlag des Kiewer Regimes“ in den Gewässern von Sewastopol am 29. Oktober zurückzuführen. Wörtlich hieß es in dem Bericht des russischen Militärressorts:

„Angesichts des terroristischen Akts, den das Kiewer Regime am 29. Oktober unter Beteiligung britischer Experten gegen die Schiffe der Schwarzmeerflotte und zivile Schiffe, die an der Sicherung des Getreidekorridors beteiligt sind, verübt hat, stellt die russische Seite ihre Beteiligung an der Umsetzung von Vereinbarungen über die Ausfuhr landwirtschaftlicher Waren aus ukrainischen Häfen ein.“

Gleichzeitig brachte die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, zum Ausdruck, dass die ukrainischen Streitkräfte diese Angriffe unter dem Deckmantel eines humanitären Korridors verübt hätten, weshalb Russland „die Sicherheit der zivilen Trockenfrachtschiffe, die an der ‚Schwarzmeer-Initiative‘ teilnehmen, nicht garantieren kann und deren Umsetzung ab heute auf unbestimmte Zeit aussetzt“.

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Heute Morgen wehrten russische Schiffe der Schwarzmeerflotte in der Bucht von Sewastopol einen Drohnenangriff ab. Der Angriff dauerte mehrere Stunden lang und wurde vom Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, als der massivste Angriff seit Beginn der Spezialoperation bezeichnet.

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, präzisierte danach, bei der Attacke habe das ukrainische Militär neun unbemannte Luftfahrzeuge und sieben autonome Seedrohnen eingesetzt.

Bei dem Angriff sei das Minensuchboot Iwan Golubez leicht beschädigt worden. Überdies sei eine Sperre in der Bucht Juschnaja zu Schaden gekommen, hieß es weiter. Konaschenkow unterstrich, dass die angegriffenen Schiffe der Schwarzmeerflotte unter anderem die Sicherheit des Korridors im Rahmen des Getreideabkommens gewährleisteten.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sei die Attacke von Militärangehörigen des ukrainischen 73. speziellen Seeoperationszentrums verübt worden. Sie seien von britischen Marinespezialisten im Gebiet Nikolajew geleitet worden, die auch an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen seien, so Konaschenkow.

Großbritannien wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Erklärung Moskaus als „Falsche Behauptungen von epischem Ausmaß“. Russland wolle damit angeblich die „Aufmerksamkeit von der illegalen Invasion in der Ukraine ablenken“, hieß es.

Ein internationales Abkommen über die Einrichtung eines Korridors für Getreideexporte aus ukrainischen Häfen wurde am 22. Juli in Istanbul von Russland, der Ukraine, der Türkei und der UNO unterzeichnet. Gleichzeitig versprach UN-Generalsekretär António Guterres, die Lieferungen russischer Lebensmittel und Düngemittel auf den Weltmarkt zu erleichtern, die durch die westlichen Sanktionen behindert werden.

Russland kritisierte die Umsetzung der Abkommen wiederholt.  Anfang September erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass es im Rahmen des „Getreide-Deals“ nur drei Prozent der Waren in die ärmsten Länder der Welt gehen. Der Staatschef verglich das Vorgehen der europäischen Staaten mit dem von Kolonialherren und sagte, dass die Entwicklungsländer betrogen würden.

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