Das Buch vom Verschwinden Ibtisam Azem Lenos Verlag

Mit  diesem „Buch vom Verschwinden“, gelang es der Autorin Ibtisam Azem, einen furvhbaren Aspekt der ethnischen Säuberung Palästinas, in einen „unterhaltsamen“ Roman zu verpacken, der für meine Begriffe viel zu leichtfertig mit Nakba und ihren Nachwirkungen, schrecklich genug bis zum heutigen Tag zu begegnen. Das dieser Roman gerade bei deutschen Medien ankommt und so gut ankommt, bei vielen auf Ausgleich für „beide Seiten“ ankommt, trifft genau den Nerv. Es ist ein durchaus lesenswerter satirischer Roman, der eigentlich nur die wahren Hintergründe des Verschwindens beschreibt, aber niemals wirkich brutal, der Wirklichkeit entsprechend. Mit „sanften“ Tönen wird der Realität nicht mehr gecht.

Evelyn Hecht-Galinski

Ibtisam Azem
Das Buch vom Verschwinden

Roman

Aus dem Arabischen von Joël László

Hardcover, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-03925-027-1
Seiten 271
Erschienen 2. Mai 2023
€ 26.00 / Fr. 28.00

Mit diesem ungemein lesenswerten Roman kann Ibtisam Azem das Unglück der Besetzung Palästinas durch Israel für uns nicht ungeschehen machen. Aber elegant und meisterhaft lässt sie uns erkennen, dass viel Verständnis und Einfühlungsvermögen gefordert sind; sie weist uns mit diesem bedeutungsvollen Buch den Weg, den wir alle gehen müssen.

— Richard Ford

Was wäre, wenn um Mitternacht plötzlich die gesamte palästinensische Bevölkerung Israels auf unerklärliche Weise verschwände, als ob sie von Ausserirdischen entführt worden wäre?
Ariel, der Journalist, und Alaa, der Freelance-Kameramann, leben im selben Wohnhaus in Tel Aviv. Beide sind sie Israelis, Ariel jüdischer und Alaa palästinensischer Herkunft, beide lieben ihre Heimatstadt, in der sie aufwuchsen und Freunde geworden sind. Eines Morgens sind im ganzen Land die Palästinenserinnen und Palästinenser verschwunden. Der gesellschaftliche Verlust ist sofort spürbar, die Verwirrung riesengross. Es fahren keine Busse mehr, im Spital fehlen Ärzte, der beste Hummusladen bleibt geschlossen. Handelt es sich um einen Generalstreik, einen geplanten Angriff? Oder gar um ein Wunder Gottes zur Rettung Israels? Auf der Suche nach Alaa findet Ariel in dessen Wohnung ein rotes Notizbuch, die Lebensgeschichte von Alaas Grossmutter. Er nimmt sich vor, die Aufzeichnungen ins Hebräische zu übertragen und eine Chronik der Zeit vor dem Verschwinden zu verfassen.
Ibtisam Azem gelingt ein eindrückliches, originelles Plädoyer wider das Vergessen und für ein friedliches Zusammenleben.

Pressestimmen

In ihrem Roman trifft Ibtisam Azem unseren Nerv mit einer Fiktion, die ebenso fasziniert wie bewegt und die die moralische Kehrtwende aufzeigt, zu der Menschen fähig sind, wenn sie mit dem Unerklärlichen konfrontiert werden.

— Qantara.de

Ibtisam Azem beherrscht nicht nur die bitter-surreale Satire der Auflösung des eigenen Volks, auch sanftere Töne gelingen. … Es gelingt ihr auch literarisch überzeugend, die Geschichte und Gegenwart des oft ausweglos erscheinenden aktuellen Konflikts in beeindruckend vielen Facetten darzustellen.

— Hans-Peter Kunisch, Westdeutscher Rundfunk

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