
Ein kurzer Zwischenruf vom Hochblauen:


Nein, nicht aus politischen Gründen hat man Stardirigent Valery Gergiev vom Musikfestival Saar ausgeladen, so die offizielle Mitteilung der Festivalleitung. Bei der Neuen Osnabrücker Zeitung sieht man das jedoch etwas anders.
Die Festivalleitung zeigt Gergiev die kalte Schulter, weil sie ihr Programm auf Polen abgestimmt hat und den polnischen Präsidenten Tusk als Schirmherrn nicht verprellen will. Die politische Spannung zwischen Tusk und Putin ist unübersehbar. Aber darf mit Valery Gergiev ein Künstler dafür haftbar gemacht werden? Natürlich nicht. Aber die Kulturmanager an der Saar treffen diese Unterscheidung nicht. Und das ist bedenklich. Quelle: NOZ
Selbst bei der BILD ist klar:
Der Chef der Münchner Philharmoniker muss draußen bleiben weil er Russe ist.
Wo bleibt der Aufschrei der Künstler? Wie weit geht das Meinungs- und Kulturdiktat in diesem Land noch? Es ist doch ein Skandal, dass Kultur dermaßen politisiert wird und alles, was nicht passt öffentlichkeitswirksam zurechtgestutzt wird. Wer von der oft brotlosen Kunst leben möchte, der fürchtet nun einmal mehr, nicht zu Unrecht den Karriereknick, falls er sich öffentlich zu politischen und gesellschaftlichen Themen äußert.
So wird die Kunst zum Schweigen verdonnert, was das für eine Gesellschaft bedeutet, muss man niemandem erklären. 25 Jahre nach dem Mauerfall sollte es das eigentlich nicht mehr geben in unserem Land.
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