Mühen des Denkens – zu den Hintergründen des Konflikts um die Ukraine von Alfred Weber Nachdenkseiten

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Mühen des Denkens – zu den Hintergründen des Konflikts um die Ukraine

von Alfred Weber

 

1. Juni 2022

 

Mühen des Denkens – zu den Hintergründen des Konflikts um die Ukraine

von Alfred Weber

1. Juni 2022

Wie so oft reagieren fast alle Medienredaktionen und die meisten Politiker auf die Ereignisse in der Ukraine auf Grund ihrer Prägung reflexiv statt reflektiert. Reflexion kostet Zeit und Anstrengung, während die reflexiven Schnellschüsse einem wenig abverlangen. (Siehe Daniel Kahnemann, Schnelles Denken und Langsames Denken, 2011) Was ist die für die Medien und Politiker*innen hier relevante Prägung? Wie Howard Gardner in seinem wegweisenden Buch The Unschooled Mind (1992) dargestellt hat, neigen erwachsene Menschen dazu, in spontan auftretenden Situationen auf vorschulische, kindliche Verstehensmuster zurückzugreifen. Bezeichnenderweise verwendete er als ein Beispiel die Reaktion eines US-amerikanischen Historikers, der sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des ersten Weltkriegs befasst und dessen Komplexität jenseits einfacher Schuldzuschreibungen erfasst hatte, auf den Irakkrieg des Bush Seniors. Statt auch da die gebotene wissenschaftliche Vorsicht walten zu lassen, urteilte dieser Historiker nach Kinderart mit schneller Unterscheidung zwischen absolut Bösem (Saddam Hussein) und absolut Gutem (den Absichten und Taten der USA). Wie alle klassischen Märchen bedient ein solches eindeutiges Urteil den Kinderwunsch nach einfacher und eindeutiger Erkennung und Bestrafung des Bösen und Belohnung des Guten. Von Alfred Weber

Dieses Muster prägt im Augenblick auch die westliche Berichterstattung und das medial vorgeschriebene Urteil zum Krieg in der Ukraine, ein Urteil, das vor lauter Selbstgerechtigkeit ein Eingreifen in den Krieg fordert, das durchaus das Zeug hat eine atomare Apokalypse auszulösen.

Statt diesem Muster nachzugeben und in den Ruf nach mehr Waffen für die Ukraine einzustimmen, möchte ich uns der Mühe unterwerfen, die Entstehungsgeschichte des Krieges genauer zu betrachten. Sie fängt nämlich eigentlich schon an mit Afghanistan und Präsident Carters Sicherheits-berater Brzezinski. Weiterlesen in den Nachdenkseiten.de

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