Notizen vom Ende der unipolaren Welt -19 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt -19

Dank der hervorragenden und vorauschauenden Führung der Europäischen Union und ihres kompetenten Spitzenpersonals haben die Energiepreise in Europa mittlerweile zwar schon schwindelerregnde Höhen erreicht (55% Preissteigerung im März, 591% im Jahresvergleich) doch da die EU-Bürokraten ebenso wie NATOstan nicht davon ablassen wollen, die „Freiheit des Westens“ in der korrupten Oligarchenrepublik Ukraine zu verteidigen, ist das…

Notizen vom Ende der unipolaren Welt -19

25.04.2022

Dank der hervorragenden und vorauschauenden Führung der Europäischen Union und ihres kompetenten Spitzenpersonals haben die Energiepreise in Europa mittlerweile zwar schon schwindelerregnde Höhen erreicht (55% Preissteigerung im März, 591% im Jahresvergleich) doch da die EU-Bürokraten ebenso wie NATOstan nicht davon ablassen wollen, die “Freiheit des Westens” in der korrupten Oligarchenrepublik Ukraine zu verteidigen, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Was das für Deutschland – die einstige “Lokomotive” der europäischen Industrie und schon jetzt mit den höchsten Strompreisen in der EU belastet – bedeutet, kann sich jeder mit einem IQ über Bordsteinkante ausrechnen: die wichtigsten, energieaufwendigen  Exportgüter – Autos, Maschinen und Chemieerzeugnisse – werden teurer und weniger konkurrenzfähig, die Wirtschaft und mit ihr das Land gehen den Bach runter. Willkommen in der verarmten Kolonie des US-Imperiums, die sich in einen idiotischen Krieg mit Russland hineinziehen lies und sich selbst ihre Energieadern kappte.

Dass eine solche Zukunft sehr schnell eintreten könnte, wenn kein russisches Gas mehr kommt, dämmert mittlerweile auch  den Executives in Brüssel, weshalb sie an die EU-Mitgliedsstaaten einen Handzettel mit Leitlinien verschickt haben, wie man in Russland weiter Hydrocarbone gegen Rubel einkaufen kann, ohne gegen die Sanktionen zu verstossen. Zwar stellt sich der Sprecher der EU-Kommission noch auf die Hinterbeine und sagte, “dass Unternehmen der russischen Forderung nicht nachgeben sollten”, doch zeigt der Eiertanz sehr klar, dass sich EU  und G-7, die vor vier Wochen die Rubelforderung Russlands noch als unanehmbar ablehnten, der neuen Realität anpassen müssen. Die Versprechen, Ende des Jahres “unabhängig” von russischem Gas zu werden, entsprechen dem BlaBla eines Junkies, der Weihnachten garantiert clean sein wird bis dahin seinen täglichen Schuß braucht.Auch in den exzeptionalistischen Vereinigten Staaten wurde mittlerweile registriert, das man sich mit dem Energie-Embargo eher  ins eigene Knie schießt, als Russland wirklich schadet, das durch den Boykott mengenmäßig vielleicht weniger verkauft doch dank der Windfallprofits hoher Öl,-und Gaspreise geldmäßig mehr einnimmt. Dumm gelaufen.

Wir hatten hier schon öfter angemerkt, dass Amerika mit seinen traditionellen Monopoly-Methoden nicht mehr weiterkommt, weil Russland Schach spielt, was sowohl für das militärische  Schlachtfeld in der Ukraine gilt wie auch für den globalen Wirtschaftskrieg gilt. Dass die Zentrakbanken in New York und London 400 Milliarden Dollar russischer Währungsreserven  vor zwei Monaten “eingefroren” (= gestohlen) haben, um damit den Rubel in die Knie zu zwingen, hat Russland mit dem Zug “Gas nur noch gegen Rubel (oder Gold)” gekontert, mit dem Ergebnis, dass der Rubel heute besser dasteht als vor einem Jahr – Tendenz: weiter steigend. Schon meldet die russische Zentralbank, dass auch der Rauswurf aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT für den Westen nach hinten loszugehen droht: an die Alternative SFPS sind mittlerweile schon 300 Unternehmen aus 12 Ländern angeschlossen. Unterdessen sagen die  Wall Street Gurus für den Westen jetzt  zweistellige Inflationsraten auf Dauer voraus und die Finanz-Analysten von Goldman Sachs dem Dollar als dominierende Währung im Welthandel einen änlichen Niedergang wie dem Britischen Pfund zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Willkommen am Ende des amerikanischen Imperiums, das nach zwei Weltkriegen in Europa durch den Dollar das Pfund als “Weltwährung” ablösen konnt, aber mit dem Niedergang des Petro-Dollars und dem Aufstieg des Gas-Rubels sein globales Finanzmonopol verlor. Weiterlesen bei Mathias Bröckers

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