Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 69 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 69

Da es eine Eiche nicht stört, wenn sich Ferkel an ihr abreiben, wird es auch das Urgestein des investigativen Journalismus Seymour Hersh wenig jucken, wie die Horden von Presstitutes und Flachpfeifen in den Medien über seine Enthüllungen der Nordstream-Sprengung herfallen. Sonst bei jedem Reichsbürger-Rülpser und Ballon-Furz minutenschnell mit „Breaking News“ Geticker zur Stelle, kam in…

 

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 69

11. Februar 2023

Da es eine Eiche nicht stört, wenn sich Ferkel an ihr abreiben, wird es auch das Urgestein des investigativen Journalismus Seymour Hersh wenig jucken, wie die Horden von  Presstitutes und Flachpfeifen in den Medien über seine Enthüllungen der Nordstream-Sprengung herfallen. Sonst bei jedem Reichsbürger-Rülpser und Ballon-Furz minutenschnell mit “Breaking News” Geticker zur Stelle, kam in der hiesigen Journaille zuerst einmal: Nichts. Dann nur ein paar Kurzmeldungen. Zur “Lage am Abend” meldet dann das ehemalige Nachrichtenmagazin: Was hatte Putin mit dem MH17-Abschuss zu tun?” und  bei “Heute” im ZDF lässt man schon das Fragezeichen weg: “Putin spielte aktive Rolle bei MH-17-Abschuss”. Am nächsten morgen ist die Story über ein angeblich vor neun Jahren abgehörtes angebliches Telefonat vierspaltiger Aufmacher im Zürcher “Tagesanzeiger” – über die detaillierte Recherche zu den Hintermännern des größten europäischen Terroranschlags seit Jahrzehnten kein Wort (im 3. Jahrtausend haben wir ausführlich darüber gesprochen).
Den Text der Reporter-Legende zu übersetzen und dem deutschen Publikum zur Kenntnis zu bringen, hielt ebenfalls keines unserer “Qualitätsmedien” für notwendig, die  Nachdenkseiten und die “Junge Welt” haben das dann übernommen, während sich die Ferkel in  den Schmuddelblättern “Süddeutsche” und “Spiegel” daran machten, ihren Dreck an Seymour Hersh abzureiben. Da erdreistet sich ein Stefan Kornelius, der als Lohnschreiber das publizistische Deck der “Atlantikbrücke” schrubbt,  Hersh als  “abgeglittenen Ex-Star des investigativen Journalismus” zu porträtieren – als ob man als Journalist tiefer absinken könne als in die Rolle eines Lautsprechers der US-Kriege – und das Relotius-Magazin “Spiegel” moniert: “Der umstrittene US-Journalist Seymour Hersh schreibt in einem schwach belegten Blogbeitrag, die USA hätten die Nord-Stream-Pipelines gesprengt. ” Als ob ein “schwach belegter” Text von Seymour Hersh, selbst wenn er im hinterletzten Blog erscheint, nicht noch allemal glaubwürdiger und informativer wäre als der pseudo-investigative Propaganda-Müll – nicht nur zu MH-17 – im “Spiegel”. Und in der New York Times, Washington Post, CNN, ARD, FAZ, taz et. al., die jetzt angewackelt kommen, dass Hersh ja nur eine anonyme Quelle habe, weshalb seine Darlegung über die Planung und Ausführung des Anschlags “fragwürdig” sei. Das ist sie in der Tat – aber Fragen werden ja gar nicht gestellt, Antworten gar nicht gesucht, es wird ad personam angepisst.
Oder haben die genannten Organe sofort Reporterteams nach Norwegen und in die USA geschickt, um den offengelegten Spuren weiter nachzugehen ? Hat der Generalbundesanwalt ein neues Ermittlerteam beauftragt, den größten Terroranschlag seit Bestehen der Bundesrepublik endlich aufzuklären (das erste musste bekanntlich zurückkehren, weil es nicht die passenden Taucheranzüge dabei hatte) ? Zeigen Regierung, Rechtsstaat und informationspflichtige öffentlich-rechtliche Medien irgendein Interesse auf Aufklärung (ARD-Brennpunkt/Anti-Terror-Task Force/Untersuchungsauschuss???) Und was sagt eigentlich die NATO zu dem begründeten Verdacht, dass ein Mitglied ein anderes mit Terroranschlägen angreift ? Gilt hier wie bei der Mafia mittlerweile die Omerta? Oder sind die NATOstan-Vasallen schon derart versklavt, dass sie nicht einmal mehr wagen, gegenüber dem Imperium auch nur den Mund auf zu machen? Weiterlesen bei mathias.broeckers.com

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