Notizen vom Ende der unipolaren Welt -70 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt -70

Vorgestern vor einem Jahr, am 16.Februar 2022, begann der massive Beschuss der Donbass-Region durch die ukrainischen Truppen und das paramilitärische „Asow-Regiment“. In den Monaten und Wochen zuvor hatten die Beobachter der OSZE, die alle Kampfhandlungen an der Grenze registrierten, meist weniger als ein Dutzend Verstöße gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen gemeldet.

Notizen vom Ende der unipolaren Welt -70

18. Februar 2023

Vorgestern vor einem Jahr, am 16.Februar 2022, begann der massive Beschuss der Donbass-Region durch die ukrainischen Truppen und das paramilitärische “Asow-Regiment”. In den Monaten und Wochen zuvor hatten die Beobachter der OSZE, die alle Kampfhandlungen an der Grenze registrierten,  meist weniger als ein Dutzend Verstöße gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen gemeldet. Doch am 16.2. waren es über 300 Explosionen und Raketeneinschläge,  am 17.2 über 600 und am 18.2. wurden 1400 registriert , die nach einem leichten Rückgang über das Wochenende danach noch weiter zunahmen. Diese Attacken und Bombardements  wurden zwar von der “Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa” gemeldet, tauchten in den westlichen Medien aber nicht auf, denn der Informationskrieg hatte schon begonnen und Fakten wie diese mussten unterschlagen werden, um das Narrativ vom “unprovozierten Angriffskriegs” Russlands etablieren zu können. Ebenso wie die diplomatischen Proteste der Russen, die den ukrainischen Truppenaufmarsch in der Ostukraine natürlich beobachtet und  vor Eskalationen gewarnt hatten. Dass aus Washington und London im Januar fast täglich Vorhersagen über eine drohende Invasion Russlands in der Ukraine kamen, hatte fraglos mit dem Wissen über diese Attacken zu tun – ganz ähnlich, wie die Ansagen von Joe Biden gegenüber Olaf Scholz am 7. Februar 2022, dass man bei einem russischen Einmarsch Nordtsream 2 stoppen würde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Sprengsätze an der Pipeline schon angebracht, wie wir mittlerweile wissen.  Dank Seymour Hersh, und nicht durch unsere “Qualitätsmedien”, für die die Aufklärung des Nordstream-Anschlags genauso wenig ein Thema war, wie die OSZE-Berichte über die Angriffe auf die Ostukraine.  Die auch zum Jahrestag des russischen Einmarschs mit Sicherheit unter den Tisch fallen werden, weil man sonst nicht mehr von einem  unprovozierten russischen “Angriffskrieg” könnte. Sondern zumindest auf die Gründe hinweisen müsste, warum Russland sich auf  Art. 51 der UN-Charta, das Völkerrecht, berufen hat, um den Militäreinsatz in der Ukraine zu rechtfertigen – mit dem Hinweis auf die über 13.000 Menschen, die durch die Angriffe auf die Donbass-Regionen seit 2014 getötet wurden.

Fakten wie diese müssen im Informationskrieg unterschlagen werden, weil anders die märchenhafte Unterscheidung von Guten und Bösen nicht aufrecht erhalten werden kann. Dass der russische Einmarsch völkerrechtlich mindestens so “legal” war wie das US-geführte NATO-Bombardement Jugoslawiens 1999 hatte ich vor einem Jahr hier schon notiert – und meine Schadenfreude nicht verheimlicht, dass dieser Tabubruch des weltweit führenden Menschen,- und Völkerrechtsverletzers USA und seiner Vasallen jetzt bestraft wird. Wobei anders als bei den Bomben auf Belgrad – als von Jugoslawien keinerlei Gefahr für NATOstan ausging – Russland  die Aufrüstung der ukrainischen Armee zur größten Landstreitmacht Europas und die am 16.Februar beginnenden Attacken durchaus als Bedrohung empfinden konnte. Und zu einer Reaktion gezwungen werden sollte, die dann auch kam – nicht mit einem “Angriffskrieg”, bei dem die Russen mit ihrem Bombenarsenal Kiew in wenigen Tagen in Schutt und Asche zerlegen könnten, sondern mit einer “Speziellen Militäroperation”, die gezielt gegen die militärische Infrastruktur vorging. Weiterlesen bei mathias.broeckers.com

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