„Unprovozierter Angriffskrieg Russlands“? Journalist Eric Bonse kritisiert westliches Narrativ

 Eric Bonses „Lost in Eu“ ist ein lesenswerter Blog    Evelyn Hecht-Galinski

„Unprovozierter Angriffskrieg Russlands“? Journalist Eric Bonse kritisiert westliches Narrativ

Der Journalist Eric Bonse stellt das westliche Narrativ infrage. Man müsse wichtige Informationen ausklammern, um von einem „unprovozierten Angriffskrieg Russlands“ sprechen zu können, ist seine These. Drei Punkte hebt Bonse besonders hervor.

 

„Unprovozierter Angriffskrieg Russlands“? Journalist Eric Bonse kritisiert

westliches Narrativ

Der Journalist Eric Bonse stellt das westliche Narrativ infrage. Man müsse wichtige Informationen ausklammern, um von einem „unprovozierten Angriffskrieg Russlands“ sprechen zu können, ist seine These. Drei Punkte hebt Bonse besonders hervor.
"Unprovozierter Angriffskrieg Russlands"? Journalist Eric Bonse kritisiert westliches NarrativQuelle: www.globallookpress.com © The Swedish Coast Guard

Glaubt man westlichen Medien und westlicher Politik, dann begann der Ukraine-Konflikt am 24. Februar 2022 mit dem unprovozierten Angriff Russlands. Der Konflikt hat keine Vorgeschichte, weder die Ukraine noch die EU oder Deutschland trifft eine Mitschuld. Alleiniger Aggressor ist Russland.

Auf seinem Blog Lost in Europe macht der Journalist Eric Bonse auf Unstimmigkeiten in diesem Narrativ aufmerksam. Bonse hebt drei Punkte besonders hervor.

Unmittelbar vor dem 24. Februar nahm der Beschuss des Donbass deutlich zu. Dies geht aus Dokumenten der OSZE hervor, die mit der „Special Monitoring Mission to Ukraine“ vor Ort war. Das stützt die Argumentation Russlands, ein Sturm auf die Donbasser Republiken habe unmittelbar bevorgestanden.

„Aber kurz vor dem 24. Februar eskalierten die ukrainischen Attacken auf den Donbass. Die OSZE hat alles dokumentiert, die EU und die USA haben es verdrängt.“

Auch die Behauptung, Russland wolle keinen Frieden, hält einer Überprüfung nicht stand. Bonse verweist auf die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die unmittelbar nach Beginn der Kampfhandlungen aufgenommen wurden. Ein Friedensplan war bereits Ende März, wenige Wochen nach Beginn der militärischen Spezialoperation, nahezu vollständig ausgehandelt. Der ehemalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett, der an den Verhandlungen maßgeblich beteiligt war, sagte, der Westen habe den Plan blockiert, und nennt die USA und Großbritannien.

Auch den Vorwurf, Russland setze Energie als Waffe ein, hält Bonse für wenig überzeugend. Für die These, Russland habe Nord Stream gesprengt, gäbe es keine Beweise. Die Geschichte ist insgesamt auch wenig plausibel. Die Enthüllungen des US-amerikanischen Journalisten und Pulitzer-Preisträgers Seymour Hersh deuten auf die USA als Urheber.

Sollte sich das bewahrheiten, hätte das für Deutschland, Russland und die EU weitreichende Konsequenzen. Es käme einer Kriegserklärung der USA an Russland und Deutschland gleich, schreibt Bonse und fragt, warum das Interesse an Aufklärung so gering ist.

Allein ist die EU auch mit ihrer Sicht auf Russland als imperialistischen Aggressor. Mit den Worten „Imperialismus“ und „Krieg“ bringe man die USA und die europäischen Kolonialmächte in Verbindung, nicht aber Russland.

„Denn die halbe Welt assoziiert ‚Imperialismus‘ und ‚Krieg‘ mit den alten europäischen Kolonialmächten und den USA. Warum nur?“

Wenn man all diese Fakten zuließe, ergäbe sich ein ganz anderes Bild.

„Nur wer alle drei schwarzen Flecken ausblendet, kann eine weiße Weste vorweisen. Wer sie hingegen zur Kenntnis nimmt und die Konsequenzen überdenkt, wird am offiziellen Narrativ zweifeln.
Wir hätten es dann mit einem Krieg zu tun, der von beiden Seiten (incl. USA) geplant wurde, und der nicht schnell zu Ende gehen durfte. In diesem Krieg wird die Wahrheit vertuscht und Deutschland erpresst.“

Allerdings schrecke Brüssel davor zurück, diesen Gedanken zuzulassen. Die Folgen wären für das westliche Bündnis und die EU gravierend.

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